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17. Januar 2024
Redaktion
Diabetes

Charcot-Fuß: Gefahr für Diabetiker

Durch
Foto: djd/Wörwag Pharma/NAI/Marc Mueller
Diabetiker sollten sich häufiger untersuchen lassen, um den Charcot-Fuß rechtzeitig zu erkennen.

Jährlich sind fast eine Viertelmillion Menschen mit Diabetes in Deutschland vom Diabetischen Fußsyndrom (DFS) betroffen, wobei der “Charcot-Fuß” eine besonders schwerwiegende Komplikation darstellt. Diabetesberaterin Yvonne Häusler vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) informiert darüber, wie diese extrem schädliche Sonderform des DFS erkannt und vermieden werden kann.

Der Charcot-Fuß wird jährlich bei bis zu 10.000 Menschen diagnostiziert und resultiert aus Nervenschäden, vor allem der Polyneuropathie, die bei Diabetes auftreten können. Menschen mit dieser Erkrankung nehmen Schmerzen schlecht wahr, was dazu führen kann, dass Verletzungen und Brüche im Fuß unbemerkt bleiben. Yvonne Häusler betont, dass selbst gut eingestellter Diabetes keine Garantie gegen den Charcot-Fuß bietet. Die genaue Ursache dieser Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt, aber neben dem Stoffwechsel und der Dauer der Diabeteserkrankung könnten auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Früherkennung und Behandlung

Ein Charcot-Fuß ist immer ein medizinischer Notfall, der schnelle und kompetente Hilfe erfordert. Häufig suchen Betroffene jedoch zu spät professionelle Hilfe, was zu langwierigen Stellungskorrekturen des Fußskeletts führen kann. Ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Diabetologen, Gefäßspezialisten, Chirurgen und Fachleuten für medizinische Fußpflege, ist entscheidend für die Behandlung. Yvonne Häusler appelliert an Menschen mit Diabetes, bei den kleinsten Fußveränderungen sofort ihr Diabetesteam zu konsultieren und idealerweise spezialisierte Einrichtungen aufzusuchen.

Symptome erkennen und vorbeugen

Charcot-Füße sind durch Schwellung, Rötung, Wärme sowie Unruhe und Kribbeln gekennzeichnet. Da Menschen mit Diabetes und Polyneuropathie diese Anzeichen oft nicht spüren, ist eine tägliche Fußuntersuchung auf Druckstellen und Veränderungen unerlässlich. Yvonne Häusler betont die Bedeutung des richtigen Schuhwerks, einer sorgfältigen Fuß- und Nagelpflege sowie regelmäßiger Kontrolltermine. Rauchverzicht, Alkoholminderung und die Vermeidung von Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten tragen ebenfalls zur Prävention bei.

Insgesamt gilt: Früherkennung, regelmäßige Kontrollen und eine umfassende multidisziplinäre Betreuung sind entscheidend, um den gefährlichen Folgen des Charcot-Fußes vorzubeugen.

Mehr zum Charcot-Fuß erfahren Abonnenten in unserem ausführlichen Fachartikel: “Diabetes-Komplikation “Charcot-Fuß” – Symptome & Therapie” von Petra Zimmermann.

Quelle: VDBD

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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