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31. Mai 2022
Redaktion
Aus der Praxis

Der besondere Blick auf den Kinderfuß

Anna van Delft hat sich in ihrer Bottroper Fachpraxis auch auf Kinder als Patienten eingestellt. Das kommuniziert sie explizit auf ihrer Webseite. Ihre Räumlichkeiten bieten zwar keinen Platz für eine Kinder-Sitzecke, aber ihre Praxis ist sehr freundlich und farblich eingerichtet, sodass sich auch Kinder dort wohl fühlen. Im Interview mit Petra Zimmermann erzählt die Podologin von ihren Erfahrungen.
Grafik: Cornelia Meier/C. Maurer Fachmedien

Wie viele Kinder mit welchen Fußproblemen kommen in Ihre Praxis?

Pro Jahr kommen circa sechs bis acht Kinder unterschiedlichen Alters – von sechs Monaten bis zum Jugendalter. Meistens mit eingewachsenen Nägeln, Dornwarzen, Hühneraugen und Fußfehlstellungen. Wenn sich Eltern am Telefon deswegen melden, berate ich sie schon am Telefon und gebe sofort die Möglichkeit, mit dem Kind vorbei zu kommen, da ich am liebsten sofort helfen möchte.

Foto: Anna van Delft

Wie stellen Sie und Ihr Team sich auf Kinder ein?

Im Umgang mit Kindern sind wir besonders freundlich und behutsam, weil wir alle selbst Kinder haben. Die wichtigste Regel bei Kindern ist, Ruhe und sehr viel Geduld zu bewahren und Vertrauen zu gewinnen, bevor die Behandlung stattfindet.

Wie läuft bei Ihnen eine kindgerechte Behandlung ab?

Ich muss erst einmal dem Kind die Angst nehmen und dann kindgemäß erklären, was ich bei der Behandlung machen werde. Bei sehr kleinen Kindern setzen sich die Eltern mit auf dem Behandlungsstuhl und wir lenken das Kind mit allen möglichen Gegenständen ab.

Was machen Sie bei ängstlichen Kindern?

Ich hatte schon öfter Kinder da, die geweint haben. Auch größere Kinder haben Angst vor einer Behandlung, aber dann erkläre ich genau, wie ich helfen möchte und dass die Behandlung sehr wichtig ist, um weitere Besuche beim Arzt oder Chirurgen zu vermeiden. Die Eltern sind da immer sehr einig mit mir.

Geben Sie auch den Eltern Ratschläge?

Wenn es gewünscht ist, sicherlich. Zum Beispiel beim Nägelschneiden, vor allem bei Babys und Kleinkindern, sind viele Eltern unsicher.

Und nach der Behandlung?

Wenn die Eltern es erlauben, gibt es eine süße Belohnung. Für die ganz Kleinen gibt es einen aufgeblasenen farbigen Handschuh, das macht Freunde …

Bieten Sie auch Produkte für Kinder an?

In der Regel biete ich keine Kinderprodukte an, aber ich empfehle öfter homöopathische Produkte aus der Apotheke.

Welche Erfahrung möchten Sie an andere Kolleginnen und Kollegen weitergeben?

Viele Kinder haben Fußprobleme und brauchen unsere Hilfe, vor allem ist die Beratung für die Eltern wichtig und wer sich traut, bei Kindern die Behandlung durchzuführen, wird feststellen, wie dankbar die Kleinen sind, wenn ihnen geholfen wird.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau van Delft.

 

Das Interview führte Petra Zimmermann

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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