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7. Februar 2022
Redaktion

Die Podologie stärken können wir nur gemeinsam

Vereine sind seit Jahrzehnten eine Möglichkeit für Menschen, sich zusammenzufinden, um gemeinsame Ziele in der Gemeinschaft durch finanziellen und informellen Zusammenschluss der Mitglieder in der Gesellschaft umzusetzen. Doch reicht es heute noch, wenn sich einige wenige aktiv engagieren? Podologin Susanne Gothmann hat da ihre Zweifel. Ein Kommentar.



 


Grafik: C. Maurer Fachmedien

Egal ob Freiwillige Feuerwehr, Gewerkschaften oder Sport-, Tierzüchter- und Kleingartenvereine – Vereine oder Verbände eröffnen der oder dem Einzelnen einen engen Austausch mit Gleichgesinnten ebenso wie eine Vertretung auf politischer Ebene. Dafür hat der Gesetzgeber mit dem Vereinsrecht einen gesetzlichen Rahmen geschaffen. Darüber hinaus regeln die Satzung und Geschäftsbedingungen die individuellen Bedingungen eines jeden Vereines oder Verbandes.

 
Und die Aufgaben sind vielfältig. So befassen sich Podologie-Berufsverbände unter anderem mit den folgenden zentralen Tätigkeiten:
  • Verhandlungen mit den Krankenkassen
  • Festlegung der Voraussetzungen für Kassenzulassung
  • Gespräche mit Behörden, Krankenkassen, Politikern sowie der Ärzteschaft, sofern sie von überbetrieblichem Interesse sind
  • Organisation von Seminaren für Aus-, Fort- und Weiterbildung
  • Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben und Schulen
  • Hilfestellung mit Vordrucken und Leitfäden
Aber wer handelt die Preise mit den Krankenkassen aus? Wer geht in die Politik und versucht dort Änderungen bei Gesetzen zu bewirken? Wer organisiert Fortbildungen und was kosten diese, wenn sie von Unternehmen angeboten werden, und sind diese bei den Krankenkassen anerkannt?
 

Susanne Gothmann ist seit zehn Jahren Mitglied bei podo deutschland und engagiert sich seither in verschiedenen Funktionen – von der Bezirksleitung bis hin zum Vorstandsmitglied des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen e. V. Foto: Susanne Gothmann | Studio Lüdeking, LüneburgWir brauchen jede Unterstützung

Ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Wichtigkeit werden Verbände in der Regel von der Arbeit ehrenamtlicher Mitglieder – im Präsidium, in den Vorständen und den Bezirken – getragen. Von einer Handvoll Personen in übertragenen Ämtern, die sich in ihrer Freizeit für die Interessen aller Mitglieder und auch Nichtmitglieder einsetzen, während die breite Masse der Mitglieder jährlich lediglich einen kleinen Obolus für die Vertretung ihrer Interessen beiträgt. Aber kann das so heute noch funktionieren?
 
Erfolgreich kann ein Verein oder Verband aus meiner Sicht nur sein, wenn er unter Mitwirkung aller seiner Mitglieder lebendig gehalten wird. Dafür reicht es nicht aus, nur regelmäßig den Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Um geschlossen aufzutreten und die Podologie langfristig zu stärken, ist es essenziell, dass jedes Mitglied aktiv wird. Sei es, auf der Jahreshauptversammlung in direkten Austausch mit dem gewählten Vorstand zu gehen oder selbst in einem der verschiedenen Ehrenämter aktiv zu werden.
 

Nur Mut

Bei podo deutschland ist es möglich, sich als Bezirksleitung, im Landesvorstand oder auch auf Bundesebene aktiv einzubringen. Trauen Sie sich einfach. Es ist wie beim Elternwerden – man wächst mit seinen Aufgaben. Oft wissen diese auch erst nach vielen Jahren, wenn die Sprösslinge auf eigenen Füßen stehen, ob sie ihren Job gut gemacht haben oder ob die richtigen Entscheidungen getroffen worden sind. Auch bei einem Verband ist es wie bei einem Baby. Mit viel Liebe und Zeit und Aufmerksamkeit wird aus dem Baby ein kleines Kind – und irgendwann auch ein verantwortungsbewusster Erwachsener.
 
Engagieren Sie sich. Nur gemeinsam können wir das Berufsfeld der Podologie stärken.
 
Ihre Susanne Gothmann
 
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Foto: Eakrin/Adobe Stock
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