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5. Oktober 2023
Redaktion
Gut zu wissen

Geschichte der Blutzucker-Selbstmessung

Etwa elf Millionen Menschen leben Schätzungen zufolge allein in Deutschland mit Diabetes. Darunter sind rund zwei Millionen, die mit der Krankheit leben, ohne es zu wissen. Wer von Diabetes betroffen ist, kann heute von moderner Technik profitieren. Möglich macht dies eine Entwicklung, die vor rund 40 Jahren begonnen hat.
ältere
Foto: DJD/Roche Diabetes Care
Einfach zu bedienende Messgeräte sind sehr wichtig im Alltag mit Typ-2-Diabetes. Die Entwicklung dorthin begann vor rund 40 Jahren.

Was geschah Anfang der 80er-Jahre?

Vor rund vierzig Jahren veränderte unter anderem die Firma Boehringer Mannheim, die heute zum Schweizer Pharmaunternehmen Roche gehört, mit dem Blutzuckermessgerät „Reflolux“ die gängige Praxis der Diabetestherapie. Damit konnten Patientinnen und Patienten ihren Blutzucker selbst zu Hause messen und mussten nicht mehr alle vier Wochen in die Arztpraxis.

Wie änderte sich dadurch das Leben von Menschen mit Diabetes?

Die Betroffenen konnten dank des Messgeräts viel engmaschiger ihren Blutzucker kontrollieren und direkt auf zu hohe und zu niedrige Werte reagieren. Dazu kamen eine völlig neue Freiheit und ein selbstbestimmter Umgang mit ihrem Diabetes. Zu Beginn war die Blutzucker-Selbstmessung unter Fachleuten allerdings sehr umstritten. Man konnte sich nicht vorstellen, Verantwortung in der Diabetestherapie an die Patientinnen und Patienten abzugeben.

Blutzuckermessgerät
Foto: DJD/Roche Diabetes Care
Vor rund vierzig Jahren veränderte unter anderem die Firma Boehringer Mannheim, die heute zum Schweizer Pharmaunternehmen Roche gehört, mit dem Blutzuckermessgerät „Reflolux“ die gängige Praxis der Diabetestherapie.

Wie wurde vorher der Blutzucker gemessen?

Vor dem 20. Jahrhundert war die Zuckermessung ganz einfach: Der Urin wurde beschnuppert und probiert. Schmeckte der Urin leicht süßlich, lautete die Diagnose „honigsüßer Durchfluss“ (deutsch für „Diabetes mellitus“). Erst um 1900 fanden Forscher heraus, dass bei süßlichem Urin der Zucker im Blut nicht richtig abgebaut wird. Für eine Messung benötigte man damals eine heute unvorstellbare Menge an Blut: einen viertel Liter. Etwa 70 Jahre später begann die Entwicklung von Blutzuckermessgeräten. Sie wogen mehr als ein Kilogramm, nahmen Ärztinnen und Ärzte aber die manuelle Auswertung der Werte komplett ab.

Wie ging die Entwicklung weiter?

Die Blutzucker-Selbstmessung war der Startschuss für eine Reihe von Innovationen. Heute unterstützen moderne Messgeräte Millionen Menschen mit Diabetes weltweit verlässlich in ihrem Alltag. Mit einem einzigen Blutstropfen kann man in Sekundenschnelle selbst den Blutzucker messen und, wenn gewünscht, den Wert direkt auf das Smartphone übertragen. Mithilfe einer Diabetesmanagement-App lassen sich die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Blutzucker auf einen Blick erkennen.

 

 

Quelle: djd/Roche Diabetes Care

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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