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17. Mai 2022
Redaktion

Krebs ist häufigste Todesursache bei Diabetes Typ 2

Karzinome sind mittlerweile die Haupttodesursache bei Menschen mit Diabetes Typ 2. Auf dem Diabetes Kongress diskutierten Forschende und Behandelnde im Rahmen eines Symposiums über Ursachen, Vorbeugungs- und Früherkennungsmaßnahmen.
Grafik: Deutsche Diabetes Gesellschaft

Umwelteinflüsse und eine ungesunde Lebensweise spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung und dem Tumorwachstum. Große epidemiologische Untersuchungen haben eine klare Risikobeziehung zwischen Diabetes und Tumoren der weiblichen Brust, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und des Darms nachgewiesen.

„Laut aktuellen Prognosen werden in den nächsten zehn bis 20 Jahren Übergewicht und Diabetes das Rauchen vom Platz Eins der vermeidbaren Krebsursachen verdrängen. Krebs ist inzwischen die häufigste Todesursache bei Typ-2-Diabetes mellitus“, sagt Professor Dr. med. Hans Scherübl, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie und Infektiologie am Vivantes Klinikum Berlin. „Je höher der Body-Mass-Index und je entgleister die Stoffwechsellage sind, desto stärker steigt das persönliche Krebsrisiko“, sagt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der DDG. An Darmkrebs erkranken Betroffene mit Diabetes Typ 2 häufig schon früher als stoffwechselgesunde Menschen und haben eine schlechtere Heilungschance.

Aufklären und den Lebensstil verändern

Dabei wären viele der Tumoren, die mit Diabetes assoziiert sind, durch Diabetesprävention und optimierte Diabetesbehandlung vermeidbar. Auch sind beispielsweise die Hälfte der Tumoren an Verdauungsorganen oder der Gebärmutter durch Lebensstiländerungen wie unter anderem eine dauerhafte Gewichtsabnahme vermeidbar. 30 Prozent der Krebstodesfälle ließe sich allein durch Nikotinverzicht vorbeugen. Rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, haben viele Krebsarten und ihre Vorstufen auch eine gute Prognose.

„Wichtig ist daher, alle Menschen mit Diabetes über ihr erhöhtes Krebsrisiko aufzuklären und ihnen Präventions- und Früherkennungsangebote aufzuzeigen“, betont Professor Scherübl. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der DDG fordert unter anderem, alle Diabetespatienten schriftlich zu den Krebsvorsorgeuntersuchungen einzuladen und Nikotin Konsumierenden eine professionelle Tabakentwöhnung anzubieten,

 

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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