
Redakteurin
DER FUSS
Im Jahr 2003 hat Birgit Maibier ihre erste Praxis in einem Sanitätshaus gegründet. Ziel war die interdisziplinäre Zusammenarbeit beim DFS und anderen Fußproblemen. Ab 2007 war die sektorale Heilpraktikerin Podologie dann mit ihrer Praxis in einem Ärztehaus angesiedelt. Tür an Tür mit einem MVZ für Diabetologie – für eine optimale Patienten- und Notfallversorgung. Seit 2019 ist Birgit Maibier mit ihrer Praxis für Podologie und Fußgesundheit nun Teil eines großen Ärztezentrums, das alle wichtigen Fachdisziplinen vereint. Neben der Tätigkeit in ihrer Praxis ist die Podologin als Dozentin an Podologie-Schulen und für Berufsverbände sowie seit 2018 als Onyfix-Trainerin tätig.
Warum haben Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden?
Schon bevor ich 2003 meine erste Podologie-Praxis gründete, war ich als Fußpflegerin teilselbstständig. Es war also nicht komplett neu für mich. Durch verschiedene leitende Tätigkeiten in der Hauskrankenpflege hatte ich außerdem bereits viel Erfahrung mit Kassenzulassung, Organisation und vor allem dem eigenverantwortlichen Handeln sammeln können. Aus dieser Zeit bringe ich außerdem medizinische Grundkenntnisse in vielen Fachbereichen und ein gutes Netzwerk in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit. Das hat mir bei der Gründung natürlich sehr geholfen. Irgendwann war dann der Wunsch da, sich selbst etwas aufzubauen. Ausschlaggebend waren damals, so denke ich, vor allem die vielen Fußamputationen beim DFS, die ich in der Krankenpflege gesehen habe. Diese Amputationen als Podologin in einem interdisziplinären Team zu verhindern oder zumindest zu reduzieren, hat mich angetrieben und tut es auch heute noch. Motiviert hat mich aber auch die Chance, den damals neuen Berufsstand und auch mich selbst zu positionieren und weiterentwickeln zu können.
Was waren/sind die größten Herausforderungen für Sie?
Als eine der ersten Podologinnen gab es 2003 keine Leitfäden für die Existenzgründung oder Informationen darüber, welche Versicherungen man zum Beispiel braucht. Auch Steuerberater, Banken und Versicherungen waren keine große Hilfe, weil sie schlicht nichts mit Podologie anzufangen wussten. Das hat sich zum Glück geändert. Heute gibt es tolle Ratgeber für Praxisgründungen oder Praxisübernahmen – zum Beispiel auf der Website von podo deutschland oder über die Landesverbände. Eine weitere große Herausforderung war es, als Podologin und Heilberuf bei den Kassen anerkannt zu werden. Das hat viel Arbeit, Zeit und Nerven gekostet. Um den Beruf und die Tätigkeit bekannter zu machen, habe ich zu der Zeit auch viel Öffentlichkeitsarbeit gemacht – im Landesverband und auf eigene Faust. Aufwendig war auch die Kassenzulassung. Die musste man damals noch bei jeder Kasse einzeln beantragen – und jede hatte natürlich ihre eigenen Anforderungen und Entgelte. Darüber hinaus fehlte mir in der Anfangszeit eine fachgerechte Behandlungsdokumentation wie in der Krankenpflege. Um auch in der Podologie mit einer fach- und qualitätsgerechten Dokumentation arbeiten zu können, habe ich daher ein Dokumentationssystem entwickelt, welches seit 2011 allen podologischen Therapeutinnen und Therapeuten über DokuPEDES zur Verfügung steht. Was ich auch lernen musste ist, dass nicht jeder, der eine Ausbildung in der Podologie macht, die erforderliche menschliche und medizinische Empathie mitbringt und die damit verbundene Verantwortung übernehmen kann – oder möchte. Heute ist es vor allem der Mangel an Fachkräften und Nachwuchs in der Podologie, der mich beschäftigt.
Was würden Sie bei einer Praxisgründung heute anders machen?
Eigentlich nicht viel. Vor zwei Jahren bin ich mit meiner Praxis in ein neues Gebäude und größeres Ärztezentrum gezogen. Durch meine langjährige Erfahrung war die Planung des Neu- und Ausbaus der Praxis aber gut umsetzbar. Am meisten profitiert habe ich davon, dass man heute nur noch einen Antrag bei der ARGE braucht und nicht – wie früher – für jede Krankenkasse einen riesigen Haufen Papier (lacht). Das spart viel Zeit – und schont die Nerven.
Was würden Sie Podologinnen und Podologen raten, die sich selbstständig machen wollen?
Zunächst einmal muss ein guter Businessplan erstellt werden. Dabei sollten auf jeden Fall eine Standortanalyse durchgeführt sowie Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit berücksichtigt werden. Existenzgründerinnen und -gründern würde ich außerdem raten, als Teamplayer statt als Einzelkämpfer zu agieren. Denn egal ob Praxisgemeinschaft oder Gemeinschaftspraxis, gemeinsam lassen sich die hohen Anforderungen des Berufsalltags einfach besser bewältigen. Auch eine Kassenzulassung sollte aus meiner Sicht für jede Therapeutin und jeden Therapeuten im Heilberuf selbstverständlich sein.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Vor allem wünsche ich mir natürlich, gesund zu bleiben. Für die Podologie als Berufsstand wünsche ich mir insgesamt mehr Anerkennung, dass wir weiter mit den Krankenkassenverträgen vorankommen und natürlich mehr Nachwuchs. Eine der wichtigsten Stellschrauben ist dafür aus meiner Sicht die bundesweite Schulgeldfreiheit.
Seit 2004 ist Catrin Räther als Podologin tätig. Bereits 1990 machte sie sich als Fußpflegerin selbstständig. Nach einem Umzug nach Berlin war Catrin Räther zunächst als Podologin in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit Schwerpunkt Diabetes tätig. Ende 2013 gründete sie dann ihre Podologie-Praxis und beschäftigt heute fünf Angestellte. Im Mai 2019 ist das Praxisteam in neue, größere Räumlichkeiten umgezogen. Der enge Kontakt zur Diabetologie besteht weiterhin. Seit 2018 ist die Wundassistentin DDG außerdem D & B Schulleiterin Podologie.
Warum haben Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden?
1990 stand ich vor der Entscheidung: Arbeitslosigkeit oder im erlernten Beruf selbstständig machen? Glücklicherweise war ich schon immer eine Person, die gerne eigenständig arbeitet – ohne Anweisung und Druck von oben. Bei der Gründung meiner Praxis Ende 2013 in Berlin hatte ich andere Beweggründe. Hier ging es mir darum, die Podologie so zu leben, wie ich sie sehe: nicht als losgelöste eigenständige Praxis, sondern vielmehr eng verwoben mit Diabetologinnen und Diabetologen.
Was waren/sind die größten Herausforderungen für Sie?
Bei meiner ersten Gründung 1990 war das Finanzielle eine riesengroße Hürde. Die Summen überstiegen meine Vorstellungen. Auch die Frage, ob Kundschaft kommt, hat mir viele schlaflose Nächte bereitet. Meine Kinder waren zu der Zeit erst drei und vier Jahre alt. Das bedeutete eine enorme Verantwortung auf allen Ebenen. Bei der zweiten Praxisgründung war die größte Herausforderung, passende Räumlichkeiten zu finden und so umzubauen, dass sie meinen Ansprüchen entsprechen und denen der Kunden und der Kassen gerecht werden. Es hat wirklich lange gedauert. Wir haben fast ein dreiviertel Jahr umgebaut. Es geht ja schon damit los, dass man überhaupt Firmen und Handwerker findet, die sich in eine podologische Praxis hineindenken können. Es hat sich aber definitiv gelohnt. Noch heute bin ich stolz, wenn ich die Praxis betrete.
Was würden Sie bei einer Praxisgründung heute anders machen?
Wenn ich heute noch einmal 24 Jahre wäre, würde ich mich in der aktuellen Situation nicht selbstständig machen, sondern in ein Angestelltenverhältnis gehen und auf eine geregelte Work-Life-Balance achten. Selbstständig zu sein, bedeutet, dass man 24 Stunden am Tag präsent sein muss und auf sich gestellt ist, dessen muss man sich bewusst sein. Für die Selbstständigkeit muss man geboren sein. Man benötigt viel Duchhaltevermögen und muss vor allem bereit sein, auch auf Freizeit zu verzichten.
Was würden Sie Podologinnen und Podologen raten, die sich selbstständig machen wollen?
Angehende Selbstständige sollten sich unbedingt an den Grundprinzipien der Selbstständigkeit orientieren. Wichtig ist es dafür zunächst einmal, eine umfassende Marktanalyse zu machen. Wo möchte ich mich mit meiner Praxis ansiedeln? Wie viele Podologen sind dort? Wie sieht die Altersstruktur in der Umgebung aus? Das sind alles Fragen, die vorab geklärt sein müssen. Für die Nähe und den interdisziplinären Austausch empfehle ich die Ansiedlung in der Nähe oder vielleicht sogar in einer Diabetologie mit Spezialisierung auf das Diabetische Fußsyndrom oder einer Hausarztpraxis, die auch Diabetes behandelt. Im ländlichen Bereich ist es sinnvoll, seine Praxis in der Nähe des Hausarztes zu eröffnen. Oder – wenn möglich – in einem Alten- oder Pflegeheim. Das ist auch ein guter Ausgangspunkt für Hausbesuche, die in ländlichen Gegenden viel häufiger auf dem Programm stehen als in der Stadt. Entscheiden sollte man sich auch, welche Art von Praxis man eröffnen will. Will ich rein medizinisch arbeiten oder mit meinem Angebot für die Mischbevölkerung da sein? Liegt der Fokus klar auf der Heilmittelverordnung, ist die Nähe zu Kliniken, Ärztehäusern und anderen medizinischen Einrichtungen enorm wichtig. So ist der direkte Kontakt gewährleistet. Vorab überlegen sollte man sich auch, welcher Personenkreis abgedeckt werden soll. Nur die Menschen mit einer Verordnung? Oder Privat- und Selbstzahler ohne Kassenzulassung?
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Mein Traum ist es, dass Podologie-Praxen in Zukunft weniger als eigenständige, abgekapselte Einheiten agieren, sondern vielmehr in einer engen Verbindung zu einer Klinik oder Diabetologie stehen – in einem Umfeld, indem wir als Expertinnen und Experten auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Das ist meine Zukunftsvision und der Grund, weswegen ich mich in diesem System noch einmal selbstständig gemacht habe. Die Podologie sollte keine abgegrenzte Disziplin sein, sondern wirklich dazugehören. Dazu fehlt es uns leider derzeit noch an medizinischer Anerkennung. Häufig werden wir – von der Politik und der Ärzteschaft – noch immer als Fußpfleger abgetan. Hier fehlt es an einer scharfen Abgrenzung; noch werden wir nicht als rein medizinische Disziplin angesehen. Dazu ist es notwendig, dass wir uns als Podologinnen und Podologen viel stärker nach außen hin präsentieren. Das heißt nicht, dass man aggressive Werbung machen muss. Um als Partner anerkannt zu werden, müssen wir als Berufsstand aber selbstbewusst auftreten und unsere Aufgabe, die Prävention am DFS, mit hervorragenden ausgebildeten jungen Leuten konsequent fortsetzen. Ziel muss immer sein, dass die Amputationsrate weiter sinkt.
Conny Schmidt ist seit 2013 als Podologin tätig. War sie nach ihrer Ausbildung zunächst noch neben ihrer Beschäftigung als Gesundheits- und Krankenpflegerin in einer Podologie-Praxis angestellt, gründete sie schon 2015 in Döbeln ihre eigene an ein Sanitätshaus angegliederte Praxis mit Kassenzulassung. Derzeit sind Conny Schmidt und ihre Mitarbeiterin auf der Suche nach größeren Praxisräumen.
Warum haben Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden?
Rückblickend gab es nicht den einen Punkt, an dem ich mich entschieden habe, meine Praxis zu gründen. Es war eher ein fließender Übergang. Direkt nach meiner Ausbildung zur Podologin war ich erst einmal nebenberuflich tätig und hatte nur wenige Patientinnen und Patienten. Als es dann immer mehr wurden, habe ich meine eigene Praxis eröffnet. Heute bin ich sehr dankbar für die Entscheidung. Es war wirklich das Beste, das ich machen konnte. Vor allem die Freiheit bei der Arbeitseinteilung ist mir sehr viel wert. Ich alleine entscheide, wie viel Zeit ich an der Patientin oder dem Patienten verbringe. Und auch über die Art meiner Weiterbildungen entscheide nur ich selbst.
Was waren/sind die größten Herausforderungen für Sie?
Vor allem an die Kassenzulassung habe ich mich erst nicht so recht herangetraut. Hemmungen hatte ich auch vor den Finanzthemen. Ich hatte ja kein betriebswirtschaftliches Wissen. Und die Anschaffungskosten sind nicht unerheblich. Da macht man sich schon Gedanken, was passiert, wenn man die Anforderungen nicht erfüllen kann. Das kam mir zu Beginn alles wie ein unüberwindbarer Berg vor. Ich bin dann aber peu a peu hineingewachsen. Dabei unterstützt hat mich eine Kollegin. Sie hat mir nicht nur viel erklärt, sondern mich auch immer wieder ermutigt. Aufgrund der hohen Nachfrage sind wir aktuell auf der Suche nach neuen Praxisräumen. Auch das ist eine Aufgabe, die man nicht unterschätzen sollte. Was müssen die Räume für Anforderungen erfüllen? Wo finde ich geeignete Räumlichkeiten? Wie ist das Umfeld? Werden die Patientinnen und Patienten auch in die neue Praxis kommen? Die Themen und offenen Fragen sind endlos. Darüber hinaus müssen auch viele Details geklärt werden.
Was würden Sie bei einer Praxisgründung heute anders machen?
Mit dem Wissen von heute würde ich mich noch intensiver mit Betriebswirtschaft auseinandersetzen. Da hakt es einfach am meisten. Was Praxis-technisch auf einen zu kommt, dass weiß man in der Regel. Vor allem den Finanzen und der Praxiskalkulation würde ich mehr Beachtung schenken. Geräte- und Wartungskosten etwa, verliert man schnell aus dem Blick.
Was würden Sie Podologinnen und Podologen raten, die sich selbstständig machen wollen?
Dringend empfehlen würde ich, erst einmal einen Businessplan zu erstellen. Zunächst einmal nicht für die Bank, sondern nur für sich. Es gibt mittlerweile wirklich viele Informationen dazu. Am Anfang reicht es, sich im Internet einzulesen. Viele Banken bieten auch tolle Vorlagen für Businesspläne an. Die sind fast wie ein Leitfaden oder eine Checkliste. So bekommt man schon einmal einen Gesamtüberblick, kann sich besser vorbereiten und vielleicht auch den einen oder anderen Stolperstein umgehen. Viele vergessen zum Beispiel am Anfang, sich selbst ein Gehalt auszuzahlen. Wenn möglich, sollte man sich auch mit Kolleginnen und Kollegen austauschen, die bereits selbstständig sind. So kann man viel lernen. Wichtig ist es auch, immer die Augen und Ohren offen zu halten: Wo entwickelt sich die Podologie hin? Was tut sich in der Politik? Wie muss ich mich in Zukunft qualifizieren? Außerdem muss man sich klar sein, dass irgendwann einmal Fehler passieren werden. Es lässt sich nicht verhindern. Man darf sich davon aber nicht abschrecken lassen, sondern sie angehen und überwinden. Nur so entwickelt man sich weiter. Auch Geduld sollte man mitbringen: Eine Praxis muss immer erst wachsen und man wird Einbußen – vor allem bei der Freizeit – machen, dessen muss man sich bewusst sein. Aber am Ende wird man dafür belohnt: Mit zufriedenen Kundinnen und Kunden und einem kleinen Geschäft, welches auf wirtschaftlich sicheren Beinen steht und in dem man frei agieren kann.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Für alle Therapieberufe und besonders die Podologie wünsche ich mir, dass sie endlich ernst genommen werden – von Patientinnen und Patienten, der Ärzteschaft und den Gesundheitsdiensten. Das ist immer noch nicht vollständig gegeben und bei vielen auch noch nicht angekommen. Es fehlt schlicht an Aufklärung über das Berufsbild. Aber da müssen wir wohl noch etwas Geduld haben. Das geht nicht von heute auf morgen. Auch wir als Podologinnen und Podologen müssen unseren Teil dazu beitragen und unser Können mehr ins Bewusstsein rücken. So werden wir letztendlich auch selbstständiger arbeiten können.
Ende 2019 hat Azra Omeragic ihre Ausbildung zur Podologin erfolgreich abgeschlossen und im Mai 2021 ihre Praxis mit dem Namen „Podologie Fußgesund“ in Solingen eröffnet. Sie verfügt über eine Krankenkassenzulassung und ist derzeit noch alleine tätig. Ziel ist es aber, die Praxis auszubauen und Mitarbeitende zu beschäftigen. Derzeit behandelt Azra Omeragic überwiegend Risikopatientinnen und -patienten. Dazu gehören unter anderem Diabetiker, Rheumatiker sowie Menschen mit Neuropathie. Außerdem bietet sie eine Nagelprothetik an.
Warum haben Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden?
Die Podologie ist ein überwiegend eigenständiger Beruf, in dem man seinen eigenen Behandlungsraum hat und die eigenen Patientinnen und Patienten betreut und behandelt. Sie ist außerdem ein Beruf, den man – meiner Meinung nach – nur ausüben kann, wenn man es mit Leidenschaft und Herz tut. So ist es bei mir. Die Podologie ist meine Berufung und mein Hobby. Ich sehe die positive Entwicklung, die während einer podologischen Behandlung erreicht wird, gerne. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, mich selbstständig zu machen. Ein weiterer Grund ist der Mangel an podologischen Praxen. Hier möchte ich unterstützen.
Was waren/sind die größten Herausforderungen für Sie?
Der Aufbau der Praxis hat sich als schwerer herausgestellt als gedacht. So war es zum Beispiel oft schwierig, Handwerker für die Renovierung zu bekommen. Doch auch Praxisräume zu finden, die den Anforderungen für eine Kassenzulassung entsprechen, war nicht einfach. Meine größte Herausforderung ist aktuell, einen ausreichend großen Patientenstamm aufzubauen. Für den Start kann ich mich nicht beklagen. Da die Praxis aber über vier Behandlungsräume verfügt, ist es mein langfristiges Ziel, ausreichend Patientinnen und Patienten zu finden, um alle Räume zu nutzen und dementsprechend Mitarbeitende einzustellen.
Was würden Sie bei einer Praxisgründung heute anders machen?
Ich würde mich bereits vorab informieren, bei welchen Stellen ich mir Hilfe holen kann. Ich habe leider sehr viel Zeit damit verbracht, bei den verschiedenen Anlaufstellen anzurufen, ohne letztendlich die passenden Antworten auf meine Fragen bekommen zu haben.
Was würden Sie Podologinnen und Podologen raten, die sich selbstständig machen wollen?
Podologinnen und Podologen, die sich selbstständig machen wollen, sollten sich bewusst machen, dass es zu Beginn nicht immer einfach ist. Man muss Geduld haben und darf sich nicht entmutigen lassen. Früher oder später wird man für seine Mühen entlohnt und kann stolz darauf sein, dass man sich etwas Eigenes aufgebaut hat.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass wir als Podologinnen und Podologen mehr geschätzt beziehungsweise nicht pauschal mit der kosmetischen Fußpflege gleichgestellt werden. Dafür müssten die Patientinnen und Patienten aber mehr über unseren Beruf wissen. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig.