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23. Mai 2023
Redaktion
DDG

Neuer Präsident gewählt

Professor Dr. med. Andreas Fritsche ist ab sofort für zwei Jahre Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
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Grafik: DDG

Der Diabetologe ist stellvertretender Leiter des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz-Zentrums München, Leiter der Abteilung Prävention und Therapie des Diabetes mellitus sowie Leiter der Diabetestherapiestation und Diabetesambulanz an der Universität Tübingen.

In seiner Amtszeit möchte Fritsche das Augenmerk besonders auf die aktuelle Krankenhausreform sowie die damit einhergehenden Herausforderungen in der Diabetologie legen. Wichtig sind ihm darüber hinaus der Kampf gegen öffentliche und politische Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes sowie finanzielle Anreize für die sprechende Medizin. Fritsche folgt Professor Dr. med. Andreas Neu, der nun das Amt des Past-Präsidenten innehat. Zur Vizepräsidentin der DDG hat die Mitgliederversammlung Professorin Dr. med. Julia Szendrödi, Ärztliche Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie am Universitätsklinikum Heidelberg, neu in den Vorstand gewählt.

Qualifizierte, zertifizierte und stufengerechte Diabetesbehandlung

„Die Krankenhausstrukturreform wird uns in den kommenden Jahren begleiten und hoffentlich zu nachhaltigen positiven Veränderungen führen, die zwingend nötig sind“, sagt der neue DDG-Präsident. „Da Diabetes mit etwa acht Millionen Betroffenen – Tendenz steigend – in Deutschland eine Volkskrankheit ist, muss dies in den politischen Entscheidungen gut abgebildet werden.“ Wichtig wäre deshalb, eine qualifizierte, zertifizierte und stufengerechte Diabetesbehandlung auf allen Versorgungsebenen zu etablieren. Dafür sollten Einrichtungen adäquate finanzielle Anreize erhalten. Das sind Ziele, die die DDG in den kommenden zwei Jahren auf ihrer Agenda haben wird.

Besonders wichtig ist Fritsche zudem, dass vulnerable Gruppen – also Kinder und multimorbide ältere Menschen mit einem Diabetes – kostendeckend eine besondere Pflege und zeitintensive ärztliche Betreuung erhalten. Voraussetzung dafür sei auch, Vorurteile gegenüber der Stoffwechselerkrankung sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik abzubauen, so der Diabetologe.

Individuelle Therapiestrategien für Menschen mit Diabetes

Darüber hinaus sei die sprechende Medizin in der Diabetologie unerlässlich, um Patientinnen und Patienten eine nachhaltige und effiziente Diabetestherapie zu gewährleisten. „Insbesondere bei chronisch Erkrankten ist es für den Behandlungserfolg ausschlaggebend, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen, gemeinsam in die individuelle Lebenssituation passende und umsetzbare Therapiestrategien einzuarbeiten und diese dann in einem engen Follow-up zu überprüfen. Unsere Erfahrung ist: je enger das Arzt-Patienten-Verhältnis, desto besser der therapeutische Outcome“, erklärt Fritsche. „Wir müssen sprechende Medizin honorieren und in sie genauso investieren wie beispielsweise in Gentechnik, Digitalisierung oder mRNA-Therapie. Dies wäre eine Investition in Menschen und Menschlichkeit.“

Fritsche sieht in der Krankenhausstrukturreform und den Ambitionen, das Prozeduren-getriebene DRG-Vergütungssystem auf den Prüfstand zu stellen, eine große Chance, auch hier Verbesserungen in der Diabetesversorgung zu schaffen. Auch dies möchte er in seiner Präsidentschaft fokussieren.

 

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft

Über Professor Dr. med. Andreas Fritsche
Neuer Ratgeber für das Gespräch über Fehler

Einen Ratgeber für Patienten gibt es vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS). Mit der neuen Broschüre „Reden ist der beste Weg“ will das APS Patienten ermutigen, öfter nachzuhaken und Fehler bei Verdacht gegenüber dem Arzt anzusprechen. Vorher gab es schon Empfehlungen für Ärzte zu Gesprächen mit Patienten und Angehörigen.

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