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19. Februar 2010
Redaktion
Gesundheit

Vorsicht beim Fasten

Der Aschermittwoch ist der Beginn der traditionellen Fastenzeit, die bis Ostern andauert. Das religiöse Ritual hat hierzulande nur noch für wenige Menschen Bedeutung. Viele wollen aber diese Zeit nutzen, um vor Frühlingsbeginn Gewicht zu verlieren. Der Verzicht auf Süßigkeiten und/oder Alkohol ist zum Beispiel ein Weg, andere planen eine Diät oder sogar ein Heilfasten.
Maßband
Foto: petiast/Adobe Stock

Wer sich zum Heilfasten entschließt, tut das noch immer in dem Irrglauben, den Körper von Schadstoffen zu entschlacken. Im Körper fallen allerdings gar keine Schlacken an. Stoffwechselprodukte und Toxine werden von einem gesunden Organismus ständig problemlos über Leber, Nieren und Darm entsorgt. Funktioniert das nicht, ist man krank und ein Fall für den Arzt. Vor Crash-Diät und Heilfasten allerdings warnen Mediziner immer wieder. Zum einen kann insbesondere beim Fasten durch den Abbau von Muskulatur und den Mangel an lebenswichtigen Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffe der gesamte Organismus geschädigt werden. Zum anderen führen strenge Essensvorschriften erfahrungsgemäß zu Heißhungerattacken und Frust mit dem Ergebnis, dass sie früher oder später gebrochen werden.

Ein Einstieg in ein langfristig verändertes Essverhalten ist mit Diäten und Fasten ohnehin nicht möglich, sodass es hinterher oft zu dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt kommt. Fasten kann schon bei gesunden Menschen durch Unterzuckerung zu einem Kollaps führen. Noch gefährlicher sind solche Radikaldiäten für Herz-Kreislauf-Kranke, Menschen mit Bluthochdruck, Krebs, Gicht, Diabetes, Depressionen oder Schilddrüsenüberfunktion, nach einer gerade überstandenen Infektionskrankheit oder Operation, während der Schwangerschaft und Stillzeit, für Kinder und Menschen, die ständig Medikamente einnehmen müssen. Statt Diät oder Fasten sollte die Fastenzeit besser genutzt werden, die eigene Ernährungsweise unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls auf eine gesündere Kost umzustellen und sich wieder mehr zu bewegen. Auf diese Weise kann auch Übergewicht nachhaltig abgebaut werden.

Wichtig für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist die ausreichende Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Hilfreich kann sein, nur bei Hunger und nicht über das Sättigungsgefühl hinaus zu essen. Täglich sollten mindestens zwei Liter getrunken werden. Kalorienarme oder -freie Getränke wie Mineralwasser, Kräutertee und Saftschorlen sind mit Blick aufs Abnehmen besonders zu empfehlen. Die Flüssigkeit lindert auch das Hungergefühl und steigert zudem den Energieumsatz des Körpers.

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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