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24. März 2022
Redaktion

Wie man Mitarbeitende im Arbeitsschutz schulen sollte

Gesetzliche Grundlagen fordern, dass Arbeitgeber*innen ihre Mitarbeitenden in regelmäßigen Abständen in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsschutz unterweisen. Schließlich hängt der Arbeitsschutz in hohem Maße vom Verhalten der Mitarbeitenden ab. Sicherheitsingenieur Donato Muro gibt fünf konkrete Tipps.
Foto: Zerbor/Adobe Stock

1. Sichere Arbeitsplatzgestaltung

Die Grundlage der Sicherheit am Arbeitsplatz bildet der Arbeitsplatz selbst. Dass hier keine offensichtlichen Gefährdungen gegeben sein dürfen, ist klar. Aber auch Gelegenheiten für Mitarbeitende, sich selbst zu gefährden, sollten ausgeschlossen sein. Wenn sie ihre Ziele zum Beispiel auf Umwegen sicherer erreichen, doch auf direktem Weg schneller oder einfacher, sind Unfälle in der Regel vorprogrammiert. „Der Arbeitsort ist so zu gestalten, dass Mitarbeiter gar nicht die Wahl zwischen ‚schnell, aber unsicher‘ und ‚sicher, aber unbequem‘ haben“, rät Muro.

2. Führungskräfte haben Vorbildfunktion

Eine Führungskraft ist immer gleichzeitig ein Vorbild. So ist es unverzichtbar, dass diese Personen sich grundsätzlich an alle Regeln des Arbeitsschutzes halten und die Sicherheit am Arbeitsplatz vorleben. Die Mitarbeitenden können noch so gut im Arbeitsschutz ausgebildet sein, doch wenn ihre Führungskraft etwas Anderes vorlebt, ist das Gelernte schnell vergessen oder wird gar nicht erst ernst genommen.

3. Mitarbeitende einbeziehen

Um die Mitarbeitenden langfristig zu erreichen, ist es wichtig, diese auch als Menschen zu sehen und als Individuen mit eigenen Bedürfnissen zu behandeln. Werden ihnen Regeln auferlegt, die möglicherweise nicht als sinnvoll erachtet werden, fällt es den Mitarbeitenden sehr schwer, diese Regeln umzusetzen. Daher sollten die Mitarbeitenden von Anfang an einbezogen werden und ihre eigenen Ideen oder Verbesserungsvorschläge einbringen dürfen. „Gemeinsam festgelegte Regeln, die jeder versteht, werden motivierter und zuverlässiger eingehalten“, weiß der Sicherheitsexperte und angehende Arbeitspsychologe.

Foto: Donato Muro

4. Offene Fehlerkultur

Eine offen gelebte Fehlerkultur ist auch im Bereich des Arbeitsschutzes wichtig. Natürlich ist es das oberste Ziel, dass Fehler gar nicht erst passieren. Aber sollte dies doch einmal der Fall sein, muss gewährleistet sein, dass das Fehlverhalten dem Vorgesetzten ohne Konsequenzen gemeldet werden kann. Fehler sollten also nie bestraft, sondern als gemeinsames Learning behandelt werden. Denn wenn Mitarbeitende einen kleinen Fehltritt vertuschen oder nicht zugeben, können daraus irgendwann größere Unfälle entstehen und das möchte niemand.

5. Auf Augenhöhe kommunizieren

Ein wichtiger Aspekt für den langfristigen Erfolg der Maßnahmen ist ein Miteinander auf Augenhöhe. Hält eine Mitarbeitende oder ein Mitarbeitender sich nicht an die Regeln des Arbeitsschutzes, kann das verschiedene Gründe haben. Entweder hat sie oder er die Regeln nicht verstanden oder sieht den Sinn dahinter nicht. Es ist die Aufgabe der Führungskraft, zunächst den Grund für das Fehlverhalten zu ermitteln, um anschließend das Gespräch auf Augenhöhe zu suchen. „Der Vorgesetzte sollte in solchen Fällen Beispiele zur Veranschaulichung von Risiken verwenden, statt mit Konsequenzen zu drohen. Letzteres zeigt erfahrungsgemäß nur sehr kurzfristige Erfolge“, erklärt Donato Muro.

 

Quelle: sicherheitsingenieur.nrw

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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