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16. Juli 2018
Redaktion

Jeder Zweite arbeitet nicht bis zum Rentenalter

Mehr als jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland steigt vor dem offiziellen Renteneintrittsalter aus dem Arbeitsleben aus. Jeder siebte davon (13,5 Prozent) geht aufgrund von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder Schwerbehinderung, wie der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt.

Grafik: TK

Ein weiteres Drittel der verfrüht aus dem Job ausgeschiedenen Arbeitnehmer nimmt deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, um früher in Rente zu gehen. Besonders betroffen von einer Frühverrentung sind Beschäftigte mit körperlich belastenden Berufen wie im Bau- und Holzgewerbe, gefolgt von Verkehrs- und Lagerarbeitern sowie den Beschäftigten aus der Metallbranche. Nicht aufgelistet im Report der TK sind Pflegeberufe, was durch die grobe Rasterung des Studiendesigns verschuldet wurde, erklärt Thomas Grobe vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua). In anderen Auswertungen würden diese aber standardmäßig zu den sehr stark belasteten Berufen zählen.

Es nützt nichts, das Renteneintrittsalter immer weiter hochzuschrauben, wenn schon heute nicht einmal jeder Zweite so lange arbeitet“, warnte TK-Chef Jens Baas. Politik, Unternehmen, aber auch Krankenkassen müssten Lösungen finden, damit die Menschen leistungsfähig blieben und überhaupt bis zum Rentenbeginn arbeiten könnten. Dies sei gerade vor dem Hintergrund wichtig, dass gerade die geburtenstarke Generation der Babyboomer langsam ins Rentenalter komme. Denn durch die Frühverrentung gehe auch ein enormes Wissens- und Leistungspotenzial verloren.

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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