(Langlebige) Kunst am Fuß
Wie zurzeit jede/r fünfte in Deutschland. So das Ergebnis einer Studie von LoveScout24. Das Datingportal hat zusammen mit dem Forschungsinstitut Ipsos rund 1000 Deutsche befragt. Laut Studie stehen vor allem Jüngere auf diese Form des Körperkults: 29 Prozent zwischen 16 und 29 Jahren haben bereits ein Tattoo, 25 Prozent planen den Eingriff. Bei Menschen über 50 hingegen ist die Akzeptanz relativ gering; 80 Prozent schließen für sich persönlich ein Tattoo aus, immerhin 14 Prozent sind tätowiert. Tattoos polarisieren, finden sich aber heute in allen Bevölkerungs- und Bildungsschichten. Doch nicht jeder ist glücklich mit seiner Hautverzierung. Laut der LoveScout24-Studie bereuen drei Prozent, dass sie sich ein Tattoo haben stechen lassen. Und 67 Prozent der Befragten äußern sich als zufrieden, eben bewusst kein Tattoo zu haben. Jeder zweite Befragte findet Tattoos sexy, allerdings ist nicht jede Körperregion gleich beliebt. 20 Prozent sagen sogar: Ein Partner mit Tattoo kommt für mich nicht infrage! Allerdings positiv betrachtet, fühlen sich 46 Prozent der Befragten von „Tinte“ auf Haut angezogen. Vor allem das Oberarm-Tattoo gilt als sehr attraktiv.
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Eine Entscheidung fürs Leben
Wer in die höchst lebendige Tattoo-Szene eintaucht, wird schnell mitgerissen von der Begeisterung vieler Menschen für die Kunst am Körper, für neue Trends und Techniken. Special Interest Magazine, Events/Live-Stechen, Wettbewerbe und Social Media tragen dazu bei. Sportler und Musiker präsentieren ihre Tattoos.„Es liegt tief im Menschen verwurzelt, dass man sich schmücken möchte“, ist der Inhaber eines Tattoo-Studios im Düsseldorfer Raum überzeugt. Kunden aus ganz Deutschland und dem Ausland kommen zu ihm und seinem Team. Für fast jeden Wunsch vom großflächigen Drachen aus der japanischen Mythologie über Symbole aus der Natur bis hin zum Bibelspruch gibt es hier einen Spezialisten, der die Kunst des Tätowierens mit höchster Qualität verbindet. Das macht Sinn, denn ein Tattoo ist meist eine „Entscheidung“ fürs Leben, und nicht einfach wieder zu entfernen. Angesagt sind zum Beispiel aktuell Watercolor-Tattoos, die so aussehen, als hätte man mit Wasserfarbe und Pinsel auf die Haut gemalt.
Tattoos und der Fuß
Recht dezent und für die Trägerin selber gut sichtbar ist das Tattoo auf den Füßen, das heißt, auf dem Fußrücken, den Zehen oder auf der Verbindung zum Unterschenkel, dem Fußgelenk. Ist ein Tattoo auf Fußrücken oder Zehen nicht sehr schmerzhaft? Natascha Schenkel: „Da die Haut hier sehr dünn ist, die Nervenbahnen und Knochen direkt unter der Haut liegen, ist der Fuß sehr empfindlich und wir müssen beim Stechen von Fuß-Tattoos ganz besonders vorsichtig vorgehen. Zumal der Schmerz auch ein Zucken auslösen kann.“ Natascha Schenkel weiß, wovon sie redet, aus Erfahrung mit ihrem eigenen Körper und aus vielen Kontakten mit Kunden: Seit 2016 führt sie ein Tattoo- und Piercing-Studio in Rommerskirchen (hardcoreprovocationink.de). Die gelernte Zahnarzthelferin hat sich damit einen Traum erfüllt. Ihr kreatives Talent und ihre umsichtige Arbeitsweise haben ihr viele Stammkunden eingebracht. Tattoos sind Vertrauenssache: Natascha Schenkel hat die notwendige Erfahrung, das Gefühl, wie tief gestochen werden darf und soll. Das vermeidet nicht nur am Fuß Schmerzen und Komplikationen und garantiert ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dieses kann schon nach wenigen Minuten sichtbar sein, oder längere Zeit in Anspruch nehmen, je nach Größe des gewählten Motivs. Die Wahl orientiert sich stark an Vorbildern, Vips, Musik- und Filmstars etc. Diese zeigen ganz öffentlich und bewusst ihr Tattoo, wie ein kleines Statement. Aktuell angesagt sind unter anderem Infinity Symbole (Unendlichkeitszeichen), Herzen, Sterne, Federn, die Namen und Geburtsdaten der Kinder. Die Reibung durch den Schuh kann das Tattoo beeinträchtigen, so dass es am Fuß eher mal zur Auffrischung nachgestochen wird. Was spricht für ein Tattoo am Fuß? Es ist dezent, leicht zu bedecken, schmückt ein sonst nicht viel beachtetes Körperteil (vor allem im Sommer) und ist für viele Frauen ein „Tattoo für Beginners“. Und wenn frau oder man(n) es nicht mehr haben möchte?
Wie lässt sich ein Tattoo wieder entfernen?
Tätowierungen sind so dauerhaft, weil ihre Farbpigmente sich mit der Zeit in der Haut verkapseln. Bei der Tattoo-Entfernung mit Laser geht es darum, diese Pigmentkapseln möglichst vollständig aufzulösen. Ein gängiges Laserverfahren beruht darauf, dass die zugeführte Lichtenergie von den Farbpigmenten absorbiert wird. Die dadurch entstehende Wärme sprengt die verkapselten Pigmente auf. Eine betäubende Creme reduziert bei diesem Vorgang das Schmerzempfinden. Tattoos, die fachmännisch in die mittlere Hautschicht, die Dermis, eingebracht worden sind, lassen sich im Allgemeinen leichter entfernen als laienhaft gestochene Motive. Bei letzteren bleiben gerne die Umrisse, sogenannte Ghosts, zurück. Auch kann minderwertige Farbe die Entfernung erschweren. Das S-thetic Derma Zentrum Köln wirbt mit modernsten Lasersystemen und verspricht gute Ergebnisse, wobei meist mehrere Behandlungen erforderlich sind, die auch finanziell zu Buche schlagen. Die Tattooentfernung ist Privatsache und kostet je nach Größe des Tattoos schnell mehrere Hundert Euro. Das BfR Bundesinstitut für Risikobewertung rät, Tattooentfernungen nur mittels medizinisch anerkannter Verfahren und in entsprechenden Einrichtungen vornehmen zu lassen (www.bfr.bund.de). Die Spaltprodukte können sogar Blausäure enthalten. Über das Lymphsystem gelangen Farbpartikel in andere Bereiche des Organismus, nicht erst während der Entfernung/Abbau der Pigmente des Tattoos. Bisher gibt es keine epidemiologischen Studien darüber, wie sich Tattoofarben im Körper auswirken, so dass aktuell nicht klar ist, ob es zu Langzeitfolgen kommen kann. Bei der Behandlung im Kölner S-thetic Derma Zentrum (www.s-thetic-derma.de) wird in der Regel ein Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen von einigen Wochen empfohlen. Die Haut benötigt Zeit, um die per Laser zertrümmerten Farbpigmente aufzulösen. Erst wenn dieser Prozess beendet ist, lässt sich der weitere Behandlungsbedarf abschätzen. Kleinere Rötungen oder Schwellungen sowie eine Schorfbildung im Anschluss an die Behandlung sind normal. Die Haut benötigt nun Schonung, um unerwünschten Hautverfärbungen vorzubeugen: keine Sonnenbäder, Solarien- oder Saunabesuche. Je nach Farbton lassen sich Tätowierungen unterschiedlich gut entfernen. Dunkle Tattoofarben absorbieren das Laserlicht deutlich besser als helle Farbtöne wie Weiß und Gelb. Aufwand, Chancen und Risiken muss der Patient vor der Therapie kennen. Sachkundige Dermatologen nennt die Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft (DDL), die Deutsche Gesellschaft für Lasermedizin (DGLM) beziehungsweise die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG, www.derma.de). Ein Abwägen von Risiken bei einem Tattoowunsch und die Wahl eines qualitativ hochwertigen Studios sind auf jeden Fall erforderlich, um möglichst ohne gesundheitliche Folgeschäden lange Freude am Tattoo zu haben. «