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27. September 2017
Redaktion
Podostripe

Neue Spange bringt endlich Therapieerfolg

Bluthochdruck, Betablocker und Arbeitssicherheitsschuhe. Seit sechs Jahren „kämpft“ Podologin Beatrix Negel-Riegel mit den Rollnägeln einer Patientin. Mit der Klebespange „Podostripe“ hat sie nun zum ersten Mal bleibende Erfolge erzielt.
1 a,b Belastungsfaktoren sind Medikamente (Betablocker) und Arbeitssicherheitsschuhe.

Es gibt Fälle, bei denen die Patienten während einer Therapie alles richtigmachen, aber widrige Umstände den Behandlungsabschluss einer Spangen-therapie erschweren.

Eine Patientin im mittleren Lebensalter wurde 2010 wegen ihres Bluthochdrucks mit einem Betablocker eingestellt. Als Folge veränderte sich zunehmend das Wachstum ihrer beiden Großzehennägel. Die Rollnägel machten ihr immer mehr zu schaffen. Denn sie entwickelte im Lauf der Zeit einen unguis incarnatus Stadium 2 a (nach Dr. Scholz) medial, beidseits. Erschwerend kam noch hinzu, dass sie an ihrer Arbeitsstelle Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen tragen musste.

Nach vielen gescheiterten eigenen Behandlungsversuchen kam sie dann 2011 das erste Mal in unsere Praxis. Wir entschieden uns für eine Spangentherapie mit der 3TO-Draht-Spange und hofften, ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können.

Niemand ahnte, dass wir nun 6 Jahre Therapiezeit vor uns hatten!

Erfolgversprechender Therapiestart

Der Erstbefund sah zunächst nicht sehr herausfordernd aus (Abb. 2). Wir starteten voller Zuversicht und mit der Hoffnung, dass in ein paar Monaten die Therapie zu Ende sei.

Nachdem die Nägel nach zirka einem Jahr Therapiezeit die gewünschte Form erreicht hatten, nahmen wir die Spangen ab und stabilisierten zur Nachsorge die Nagelfalze mit Sulci-Protektoren, um das gelungene Ergebnis zu erhalten (Abb. 3 + 4).

Therapieerfolg nicht von Dauer

In den folgenden sechs Wochen veränderten sich die Nägel sprunghaft in ihre alte Form (Abb. 5). Nichts konnte sie daran hindern, in ihre Ausgangssituation zurück zu gehen. Aufgrund des Betablockers (Blutdruck-Medikament) und das Tragen der Sicherheitsschuhe kam es immer wieder zu einem Rezidiv. Denn die Nagelstruktur wird vom Medikament sehr stark beeinflusst.

Trotz Stabilisierung mit Protektoren konnte dieser Prozess nicht aufgehalten werden und die Patientin verspürte wieder Schmerzen. Aufgrund der Festigkeit des Nagels und der medikamentösen Strukturveränderung reichte die Unterstützung von Tamponaden jeglicher Art nicht aus, um den freien seitlichen ­Nagelrand vom Einrollen abzuhalten.

Die Nagelsubstanz war einfach zu hart und die Belastung durch den Sicherheitsschuh zu hoch. Die ganze Mühe der letzten Monate war somit dahin!{pborder}

Spange auf, Spange ab

Was nun folgte waren sechs Jahre  Spangenbehandlungen. Es wurden alle möglichen Materialien zur Nachsorge eingesetzt, um einem Rezidiv entgegenzuwirken. Bedingt durch die Medikamente und die Sicherheitsschuhe, verursachten die Nägel bereits nach kurzer Zeit immer wieder Schmerzen.

Neustart mit neuer Spange

Nach der letzten Spangenabnahme am 26. Januar 2017 starteten wir einen letzten Versuch mit der „Podostripe“. Wir wollten nichts unversucht lassen (Abb. 6).

Da wir in der Vergangenheit so viele Misserfolge hatten, trauten wir diesem System nicht so ganz und unterstützten diese Therapie mit Silicon-Tamponaden.

Und siehe da, es funktionierte (Abb. 7). Nach fünf Wochen – am 2. März 2017 – kam die Patientin ohne Beschwerden in die Praxis. Der Nagel hat sich nur minimal verändert, das Ergebnis sich stabilisiert. Zur Sicherheit wurde noch einmal die Podostripe-Spange appliziert. Doch diesmal wurde zur Unterstützung lediglich eine normale Vlies-Tamponade eingesetzt (Abb. 8).

Nachhaltige Wirkung?

Jetzt wollten wir wissen, wie weit wir im Behandlungsrhythmus gehen können. Wie lange hält die Spange? Wo sind die Grenzen? Die Patientin bekam ihren nächsten Termin in zehn Wochen mit der Option sich sofort in der Praxis zu melden, sobald sich etwas an den Nägeln verändern sollte.

Auf meine Anfrage nach acht Wochen, ob alles in Ordnung sei, kam lediglich die Antwort: „Ja, alles super “!!!

Nach 10 Wochen kam nun die Patientin zum vereinbarten Termin in die Praxis. Sie war vollkommen Beschwerdefrei! Der Nagel hatte sich – bedingt durch die Medikamente und die Sicherheitsschuhe – zwar wieder ein wenig verändert (Abb. 9). Aber sie hatte über diesen langen Zeitraum keinerlei Beschwerden! Dass diese kleine Spange so viel Kraft über einen solch langen Zeitraum haben könnte, hätten wir nie geahnt. Das Ergebnis spricht für sich.

Nach meiner Meinung funktioniert es deshalb so gut, da sich die Statik des Nagels durch das Verspannen auf der Oberfläche verändert. Der Nagel wird mit Hilfe des „Haltbands“ in der Position so fixiert, dass er in seiner Form bleibt und somit das Wieder-Einrollen des Nagels verhindert wird. Gleichzeitig wird das Nagelbett gestärkt und den einwirkenden Kräften damit Stand gehalten.

Die Spange dient nicht nur zur sofortigen Entlastung des schmerzenden Nagelfalzes, in dem sie den freien seitlichen Nagelrand so fixiert, dass er nicht mehr in das gereizte und empfindliche Gewebe des Nagelfalzes drückt, sondern auch der Nachsorge von schwierigen Spangentherapien mit einer Drahtspange.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

– die schnelle und unkomplizierte ­Applikation;

– das gut verträgliche Material;

– die einfache Funktionalität;

– eine an den Nagel angepasste Oberfläche, die kaum aufträgt und fast unsichtbar scheint;

– sowie eine Kraft, die man hinter diesem kleinen Kunststoffblättchen nie vermuten würde.

Die neue Podostripe der 3TO GmbH eröffnet für mich persönlich neue Behandlungsmöglichkeiten – auch für schwierige Fälle. «

Anschrift der Verfasserin:
Podologie-Zentrum Berlin-Buch
Beatrix Negel-Riegel
Wiltbergstraße 36
13125 Berlin

 

Ausgabe 09-10 / 2017

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Foto: Eakrin/Adobe Stock
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