Folgen Sie uns
26. April 2023
Redaktion
Rückblick

Podologie-Kongress und Fachausstellung in Leipzig

Am 23. April 2023 fand in der Kongresshalle am Zoo in Leipzig der 1. Podologie-Kongress der Health and Beauty Germany GmbH mit begleitender Fachausstellung zum Thema Podologie/Fußpflege statt. Über 30 Firmen und Marken präsentierten ihre neuen Produkte und Dienstleistungen. 219 Teilnehmende und Fachbesuchende informierten sich über die neuesten Entwicklungen und Trends in der Branche.
Impressionen
Foto: C. Maurer Fachmedien

„Mit dem Deutschen Verband für Podologie (ZFD), LV Berlin Brandenburg e. V. als Kooperationspartner hatten wir einen starken Partner an der Seite der Kongress-Premiere“, sagt Roberto Valente, Geschäftsführer der Health and Beauty Germany GmbH. „Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung und die erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Der Verband setzt sich für die Interessen und Belange der Podologinnen und Podologen ein und fördert die Entwicklung der Podologie als Gesundheitsberuf. Mit der Zertifizierung des Kongresses trug der Verband zur Qualitätssicherung der Fortbildungsangebote bei und unterstützte die Weiterbildung der Fachkräfte.

„Es ist wunderbar, dass wir die Möglichkeit wieder aufgegriffen haben, hier in Leipzig einen Podologie-Kongress neu zu implementieren, in diesem Fall losgelöst von der Beautymesse, ausschließlich für die Podologen und dass wir so ein hochwertiges Fachprogramm auf die Beine stellen konnten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch im nächsten Jahr diese Kooperation fortsetzen könnten“, ergänzt Sindy Burow B.A., Vizepräsidentin des Deutschen Verbands für Podologie (ZFD) e. V., die den Kongress moderierte.

Das Schwerpunktthema des Live-Kongresses, das Diabetische Fußsyndrom (DFS), stand im Mittelpunkt von fünf spannenden Fachvorträgen hochkarätiger Fachreferent*innen. Der Kongress wurde vom Deutschen Verb.and für Podologie (ZFD), LV Berlin Brandenburg e.V. mit 7 Fortbildungspunkten zertifiziert

Die Vortragsthemen im Überblick

  • Am Morgen stellte Referent Dr. Helge Hanitzsch die beiden neuen RKI-Empfehlungen in Bezug auf Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens und Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen vor. Schwerpunkt lag dabei vor allem auf Empfehlungen zur Integration der neuen Regelungen in die Basishygiene einer podologischen Praxis.
  • Ihm folgte Dr. Bettina Born. Kurzweilig und informativ stellte die Internistin und Diabetologin das diabetische Fußsyndrom im Kontext diabetischer Folgeerkrankungen vor.
    Mikro- und makroangiopathische sowie neuropathische Schädigungen durch eventuell zu späte Erkennung und unzureichender Behandlung des Diabetes mellitus können zu Amputation führen. Unterschenkel-Ödeme im Rahmen der bei Diabetes mellitus häufig auftretenden Herzinsuffizienz durch makroangiopathische Folgeerkrankungen sowie Wasseransammlungen im Rahmen einer Niereninsuffizienz bei mikroangiopathischer Nierenschädigung können zur Verschlechterung des DFS mit erschwerten Bedingungen der Wundheilung beitragen. Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms würde darum vor allem auch Diagnostik und Therapie der gleichzeitig vorliegenden Folgeerkrankungen bedeuten, sagt Born. Sie fordert: „Nicht nur auf die Füße schauen.“
  • Dem Thema „Diabetischer Fuß und Gicht“ widmete sich anschließend Dr. Hannes Rietzsch, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe, in seinem Vortrag.
    Von der Podagra oder „Gicht des Fußes“ ist häufig das Großzehengrundgelenk betroffen. Bemerkbar macht sie sich in der Regel durch Schmerzen und Schwellungen. Das Fatale: Polyneuropathie lässt Gichtanfälle unbemerkt verlaufen. Das heißt, Betroffene verspüren oft keine Schmerzen – und es wird gar nicht an die Möglichkeit eines Gichtanfalls gedacht. Dabei entdeckt man nicht selten Gichtkristalle in einer schmerzlosen diabetischen Ulzeration. Neben den Grundlagen der Entstehung ging Rietzsch vor allem darauf ein, wie man das Krankheitsbild – trotz Diabetes – frühzeitig erkennen kann und worauf Podolog*innen bei der Beratung und Behandlung achten sollten.
  • Fußveränderungen bei Diabetes mellitus und wie sie sich erkennen, behandeln und vermeiden lassen waren das Thema des Vortrages von Dr. Karl Zink. Er ist Oberarzt in der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim.
    Durch Polyneuropathie entstehen unbemerkte Druckschäden, die oft durch vorhandene Fußdeformitäten verursacht werden. Patient*innen ohne Sensibilitätsverlust passen ihr Gangbild den Deformitäten an, um Schmerzen zu vermeiden – und gehen früher oder später zur Hausarztpraxis. Anders Patient*innen mit Sensibilitätsverlust: Sie bemerken ihr Problem oft nicht oder nicht rechtzeitig. Die Folge: Es kommt zu Druckerhöhungen und dadurch zur repetitiven Traumatisierung des Gewebes – und über die Kausalkette „Sensibilitätsverlust – Druckeinwirkung – Hyperkeratosenbildung – Einblutung“ letztendlich immer wieder zum Ulkus.
  • „Diabetischer Fuß & Schuhversorgung“ lautete der Titel des Vortrags von Dr. Andreas Kirsten, Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG und Endokrinologe.
    Durch den Sensibilitätsverlust spüren viele Menschen mit Diabetes nicht, wenn der Schuh drückt oder sich ein Fremdkörper darin befindet. Leidet der oder die Betroffene dann noch an Durchblutungsstörungen, kann das schlimme Folgen haben, was Kirsten anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen aufzeigte. Bei der Abnahme und Überprüfung des Schuhwerks müsse die Passform, die Stand- und Gangsicherheit sowie die Druckentlastung an besonders belasteten Arealen kontrolliert werden, sagt Kirsten und ergänzt: „Wir sollten aber auch immer einen Blick in die Schuhe werfen.“

Begleitende Fachausstellung

Neben den Vorträgen hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich ausführlich über die Produkte und Dienstleistungen der Aussteller zu informieren und ihr Fachwissen vor Ort zu erweitern. Zu den Premiumausstellern der Fachausstellung gehörten die IONTO Health & Beauty GmbH/SÜDA, die Hellmut Ruck GmbH und die Eduard Gerlach GmbH/Gehwol.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz auf den 1. Podologie-Kongress in Leipzig“, Michaela Buchheister, Director Events der Health and Beauty Germany GmbH. „Die Teilnehmer haben von den hochkarätigen Fachvorträgen und der Möglichkeit profitiert, sich mit Experten und Kollegen auszutauschen. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Kongress im kommenden Jahr.“

Quelle: Health and Beauty Germany GmbH

Foto: Eakrin/Adobe Stock
Draufsicht
Zurück
Speichern
Nach oben