Folgen Sie uns
17. August 2023
Cornelia Meier
Interview

„Verkauft euch nicht unter Wert“

Die Vertreter*innen der Landesverbände des Deutschen Verbandes für Podologie (ZFD) e.V. – kurz podo deutschland – haben in der Bundesjahreshauptversammlung am 25. März 2023 in Kassel Martina Schmidt zur neuen Präsidentin gewählt. Mit DER FUSS hat sie sich zum Gespräch getroffen.

Es gilt, die Wünsche, Sorgen und Nöte der Mitglieder zu wahrzunehmen und Änderungen herbeizuführen, um als der Interessenvertreter auf allen Gebieten wahrgenommen zu werden.

Martina Schmidt
Präsidentin podo deutschland

Frau Schmidt, viele kennen Sie sicherlich bereits – würden Sie sich aber bitte noch einmal kurz vorstellen?
Ich habe im Jahr 2004 als Schriftführerin im Landesverband Hessen meine Laufbahn als Funktionärin begonnen. Als im Jahr 2010 unser damaliger 1. Vorsitzender Heinz Dieter Göbel plötzlich und unerwartet im Alter von 56 Jahren verstarb, habe ich das Amt der 1. Vorsitzenden übernommen, das ich bis heute innehabe. 2019 wurde ich dann zuerst Beisitzerin im Präsidium, danach Vizepräsidentin und dieses Jahr im März zur Präsidentin gewählt. Ich lebe seit 1994 in Steinau an der Straße, wo ich mich auch aktiv ehrenamtlich für die Belange einer wunderschönen Altstadt und deren Erhaltung einsetze.

Sie waren bereits zuvor Mitglied des Präsidiums. Hat sich durch Ihre Präsidentschaft viel verändert? Wenn ja, was?
Viel verändert hat sich nicht, als Vizepräsidentin steht man genau so in der Verantwortung wie als Präsidentin. Die Repräsentationsaufgaben sind allerdings etwas mehr geworden.

Wie beurteilen Sie die momentane Situation von podo deutschland?
podo
deutschland verzeichnet aktuell einen hohen Mitgliederzuwachs. Sicher rührt das daher, dass die Therapeuten und Therapeutinnen erkennen, wie wichtig die Zugehörigkeit zu einer starken Vereinigung ist.

Porträtfoto
Foto: podo deutschland
Martina Schmid, Präsidentin podo deutschland.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen der nächsten Jahre – für den Verband und für die Podologie im Allgemeinen?
Der Berufsverband von heute wird von den Mitgliedern als Dienstleister gesehen und gefordert. Es gilt somit meines Erachtens, die Wünsche, Sorgen und Nöte der Mitglieder wahrzunehmen und Änderungen herbeizuführen, um als der Interessenvertreter auf allen Gebieten wahrgenommen zu werden.

Abseits der übergeordneten Themen – gibt es ein Ziel oder ein Thema, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt?
Die Novellierung unseres Berufsgesetzes ist ein sehr wichtiges Thema, das von kompetenten Kolleginnen und Kollegen bereits seit letztem Jahr verbandsübergreifend bearbeitet wird. Wenn der Deutsche Bundestag dieser Novellierung im Interesse der podologischen Therapeuten zustimmt, werde ich sehr zufrieden sein.  

Wie möchten Sie in Ihrer Amtszeit die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden sowie den anderen Berufsverbänden gestalten?
Als Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte unserer Landesverbände habe ich stets ein offenes Ohr. Die Zusammenarbeit mit den beiden anderen maßgeblichen Berufsverbänden findet auf einer sehr wertschätzenden Ebene von allen Beteiligten statt. So sitzen wir nicht nur gemeinsam in Berlin beim GKV-Spitzenverband am Verhandlungstisch, sondern streben eine Weiterentwicklung des Berufsbildes in Zusammenarbeit in der Interessengemeinschaft Podologie an.

Grafik
Grafik: Cornelia Meier/C. Maurer Fachmedien

Welche Wünsche haben Sie an Ihre Mitglieder?
Erkennt eure Wertigkeit und verkauft euch nicht unter Wert! Stellt die Preise in Rechnung, die einer medizinischen Leistung entsprechen! Kein niedergelassener Arzt oder Ärztin versorgt seine Patienten bei privaten Behandlungen unter dem vereinbarten Kassensatz. Auf dem Land kosten Strom und Wasser so viel wie in der Stadt. Lieferanten von Praxiszubehör machen auch keinen Unterschied zwischen Bestellern aus Städten oder dem ländlichen Raum.

Im November findet die erste FUSS statt, die Sie als podo deutschland Präsidentin besuchen werden. Worauf freuen Sie sich ganz besonders?
Einmal freue ich mich, dass die FUSS nun wieder regelmäßig stattfinden kann und wir unseren Besuchern ein umfangreiches und interessantes Programm bieten können – als einziger Anbieter im Bereich der Podologie. Zum anderen freue ich mich, dass ich diese Veranstaltung erstmalig eröffnen kann.

Die Arbeit in einem Verband ist anspruchsvoll und fordernd – wie sorgen Sie für Ausgleich in Ihrer Freizeit?
Ich habe Familie in den Staaten und in Irland. Daher verbringe ich meine Freizeit gerne mit Reisen. Sehr viel Zeit verbringe ich mit meinem Labrador Lasko in den hessischen Wäldern und in der Küche, wo ich unsere Gäste sehr gerne verwöhne.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Redakteurin
Cornelia Meier

Nach einem Abstecher in die Öffentlichkeitsarbeit leitet die gebürtige Augsburgerin seit Juli 2021 die Redaktion des Fachmagazins DER FUSS.

Weiße
Foto: BR creative/Adobe Stock
„Wir brauchen kreative Lösungen“

 Unter anderem auf kreative Lösungen setzt der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt. Er hat die Wirtschaftsunternehmen des Landes dazu aufgerufen, sich angesichts der Corona-Pandemie an der Produktion von Schutzausrüstungen zu beteiligen.

Lesen Sie weiter in
5
Foto: Eakrin/Adobe Stock
Draufsicht
Zurück
Speichern
Nach oben