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11. Oktober 2019
Redaktion

Wenn die Fußhaut zu trocken ist

Stark trockene Fußhaut mit teils ausgeprägten Hyperkeratosen – kaum ein anderer Befund zeigt sich in der podologischen Praxis häufiger. Da die gesundheitlichen Folgen einer Xerosis jedoch gravierend sein können, sind adäquate Hautpflege ebenso wie vorbeugende Maßnahmen unerlässlich. Die FUSS-Redaktion hat sie besucht.
Foto: Kurt Michel/pixelio.de

Von Natur aus sind unsere Füße – ebenso wie unsere Hände – nur mit wenigen Talgdrüsen ausgestattet und (palmo-)plantar fehlen sie gänzlich. Deshalb ist hier die Haut auch grundsätzlich trockener als zum Beispiel in unserem Gesicht. Doch ein extrem trockenes Hautbild ist immer Zeichen eines Mangels. Es fehlt der Haut dann nicht allein an Lipiden, sondern ebenso an Feuchtigkeit. Ursache der Xerosis (Synonym: Xerodermie, trockene Haut, hydrolipidarme Haut) sind eine verminderte Talgdrüsenaktivität, ein herabgesetztes Wasserbindungsvermögen der Oberhaut und in manchen Fällen eine zu geringe oder gar fehlende Schweißproduktion. („Hypo-“ bzw. „Anhidrose“). Beispielsweise nimmt auch die Produktion der Schweißdrüsen mit dem Alter ab. Darüber hinaus kann eine Hypo- oder Anhidrose krankheitsbedingt auftreten, etwa im Fall einer (diabe­tischen) Polyneuropathie, einer Schilddrüsenunterfunktion, der Bindegewebserkrankung „Sklerodermie“ oder der Verhornungsstörung „Ichthyose“. Der hydrolipidarme Hautzustand kann die Füße in vielerlei Hinsicht strapazieren und für manche Patienten, zum Beispiel mit einem Diabetes mellitus oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), stellt die Xerosis sogar ein besonderes Risiko dar.

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Ausgeklügeltes Schutzsystem

Mit 15 bis 20 Lagen abgestorbener Hornzellen (Korneozyten) bildet die Hornschicht, das Stratum corneum, die oberste Schicht der Epidermis. Ihr spezieller Aufbau sorgt für Festigkeit und Widerstandskraft der äußersten Schutzhülle. Denn die Korneozyten liegen wie Ziegelsteine übereinander, eingebettet in eine Art „Zellmörtel“. Diese Matrix besteht aus Lipiden – Ceramiden, freien Fettsäuren und Cholesterin –, die im Verlauf des Verhornungsprozesses in der tiefer liegenden Körnerzellschicht der Epidermis entstehen. Von dort dringen sie in die Hornschicht ein, wo sie sich zu einer interzellulären Matrix verdichten, welche die Korneozyten zusammenhält. Entsprechend diesem Mauer-ähnlichen Aufbau, spricht man vom „Ziegelstein-Mörtel-Modell“ der Haut. Allerdings haben elektronenmikroskopische Untersuchungen gezeigt, dass weitere Faktoren zur Widerstandsfähigkeit des Stratum corneum beitragen. Hierzu zählen klammer- beziehungsweise hakenähn-liche Strukturen an den Korneozyten sowie „Desmosomen“, winzige molekulare Strukturen, welche die Zellen als dichtes Netz nietenartig miteinander verbinden.
Lipide spielen aber nicht nur zwischen den Zellen eine wichtige Rolle. Als wesentlicher Bestandteil des Sebums der Talgdrüsen schützen sie die Haut vor Austrocknung ebenso wie vor Keimen. Zusammen mit dem Schweiß bildet das Sebum den Hydrolipidmantel. Dieser hauchdünne Film auf der Epidermis wirkt mit seinem pH-Wert von 5,4 bis 5,9 bakteriostatisch; das heißt, die Bakterien der normalen (physiologischen) Hautflora können sich nicht übermäßig vermehren und dadurch krankmachen. Gleichzeitig siedeln sich Krankheitskeime in dem „unwirtlichen“ Milieu nur ungern an. Ein weiterer, unerlässlicher Bestandteil des Hydrolipidfilms ebenso wie auch des Stratum corneum sind die „Natür-lichen Feuchthaltefaktoren“ („Natural Moisturizing Factors“ – NMF). Zu ihnen zählen Aminosäuren, Glycerin, Harnstoff (Urea), Hyaluronsäure, Milchsäure, mineralische Salze und verschiedene Zucker. Die NMF entstehen aus dem Sebum, dem Schweiß sowie dem Verhornungsprozess in der Epidermis und binden Wasser innerhalb ebenso wie zwischen den Korneozyten. So reduzieren sie den transepidermalen Wasserverlust.

Zahlreiche Ursachen

Die Gründe warum Haut austrocknet sind vielfältig. Zunächst spielen die genetische Veranlagung ebenso wie das Alter eine entscheidende Rolle. Hinzu kommen äußere Einflüsse wie Hitze und Kälte oder häufige Sonnenbäder und Solariumbesuche. In seiner austrocknenden Wirkung nicht zu unterschätzen ist zudem häufiges, heißes und langes Duschen beziehungsweise Baden: Das Wasser lässt die Hornschicht aufquellen, so dass Lipide herausgewaschen werden. Kommt zusätzlich ein Duschgel oder Badezusatz mit einem alkalischen pH-Wert (von etwa 8 bis 11) zur Anwendung, entzieht das der Haut zusätzlich Lipide. Gleichzeitig leidet der Hydrolipidfilm, so dass auch der transepidermale Wasserverlust zunimmt. Eine trockene Epidermis ist unter Umständen aber auch Folge einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Vitaminen und weiteren Nährstoffen. Das kann beispielsweise in der Schwangerschaft der Fall sein oder durch häufiges Diäten, krankhaftes Hungern sowie durch Alkoholabhängigkeit; und dieser Mangel spiegelt sich auch an der (Fuß-) Haut wider. Darüber hinaus kann ein hydrolipidarmer Hautzustand Zeichen einer dermatologischen oder systemischen Erkrankung sein, zum Beispiel einer Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) ebenso wie einer Niereninsuffizienz, peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder eines Diabetes mellitus. Und nicht zuletzt verursachen manche Medikamente Hauttrockenheit. Neben der „Pille“ zählen beispielsweise Retinoide zur Behandlung von Akne und Psoriasis ebenso dazu wie Diuretika (entwässernde Mittel), äußerlich anzuwendende Kortisonpräparate und Chemotherapeutika bei der Krebsbehandlung.

Folgen des Mangels

Im Fall hydrolipidarmer Fußhaut klagen die Betroffenen häufig über Spannungsgefühle, Brennen und unter Umständen auch über Juckreiz. Auch können sich Rötungen und eine Rauigkeit der Epidermis zeigen. Die stark trockene Haut ist insgesamt empfindlicher, weshalb ihr physikalische Reize besonders zusetzen. So kommt es vor allem an druck- und reibungsexponierten Arealen zu übermäßiger Hornhautbildung. Betroffen sind oftmals die Zehenrücken von D2 bis D5 auf Höhe der Mittelgelenke, der plantare Vorfuß sowie die Fersen. Da hier Druck und Scherkräfte bei jedem Schritt besonders stark wirken, bildet sich an den Fersen manchmal sogar extreme „Hufeisenförmige“ Hornhaut, die durch ihre fehlende Elastizität reißt. In der Folge kommt es häufig zu tiefen, teils sogar blutigen Rhagaden. Fehlt es der Haut an Lipiden und Feuchtigkeit, hat das außerdem Folgen für den Säureschutzmantel. Sein pH-Wert steigt und das begünstigt Infektionen etwa durch Pilze oder Bakterien. Gleichzeitig nimmt bei einem geschädigten Hydrolipidfilm der transepidermale Wasserverlust zu und die Haut ist weniger gut gegen äußere austrocknende Einflüsse gewappnet. Unter Umständen entwickelt sich so auch ein Austrocknungsekzem. Typisch für das „Exsikkationsekzem“, das meist die unteren Extremitäten betrifft und sich im Winter häufig verschlechtert, sind eine glanzlose Haut, feine Schuppung und kleine Rhagaden in der Hornhaut, die an eine rissige Porzellanglasur erinnern. Durch den ausgeprägten Juckreiz kann es zu Läsionen durch Kratzen kommen. Erfolgt hier keine ausreichende Versorgung der Haut mit Lipiden, können sich die Rhagaden vertiefen und nässen. Unter Umständen bilden sich dann
plaqueartige, manchmal großflächige Krusten. Egal jedoch, ob Kratzverletzungen (sogenannte Exkoriationen) oder tiefe Hautrisse – jede Verletzung der Hautbarriere birgt das Risiko einer Infektion. Hier ist vor allem die durch Streptokokken hervorgerufene Wundrose (Erysipel) zu nennen. Besonders gefährdet sind in diesem Fall ebenfalls Diabetiker, aber auch Patienten mit einer pAVK, einer chronisch venösen Insuffizienz oder einem chronischen Lymphödem. Denn hier sind Beine und Füße deutlich schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Das bedeutet aber auch, dass jede Infektion für sie dramatische Folgen bis hin zur Amputation haben kann. Deshalb ist gerade bei diesen Risikopatienten die adäquate Pflege der Fußhaut unverzichtbar.

Hautpflege – worauf kommt es an?

Neben der sachgerechten Entfernung der Hornhaut spielt die Hautpflege eine entscheidende Rolle bei der Behandlung der Xerosis. Damit sich das Stratum corneum ebenso wie der Hydrolipidfilm ­regenerieren können, muss der Mangel an Fett und Feuchtigkeit ausgeglichen werden. Das bedeutet:

  • Die Pflege der Haut (auch die Zehenzwischenräume) muss regelmäßig mindestens zweimal täglich erfolgen. Das Pflegeprodukt sollte dabei dünn aufgetragen und gut einmassiert werden.
  • Es kommt dabei auf die richtigen Wirkstoffe an.
  • Das Verhältnis von Fett und Feuchtigkeit im Pflegeprodukt muss passen.

Nur bei einem Präparat mit einem ausreichend hohen Wassergehalt können die notwendigen Lipide rasch in die Epidermis einziehen. Ist der Wassergehalt jedoch zu hoch, entsteht eine Art „Dochteffekt“: Der transepidermale Wasserverlust nimmt zu und die Haut trocknet weiter aus. Enthält ein Pflegeprodukt hingegen einen hohen Anteil an Paraffinen, Vaseline oder Wachsen, zieht es nicht ein. Stattdessen deckt es die Epidermis mit einem okkludierenden (verschließenden) Film ab. Die dadurch behinderte Hautatmung fördert jedoch die Erwärmung des Gewebes; und dieser Effekt bewirkt bei der ohnehin wärmeren Haut eines diabetischen Fußes eine weitere Austrocknung. Zur Pflege hydrolipidarmer Haut empfehlen sich also vor allem Lotionen, Cremes und Cremeschäume, die individuell auf das Hautbild abgestimmt sind. Präparate mit einer „Wasser-in-Öl (W/O)-Emulsion“ versorgen das Stratum corneum mit den notwendigen Lipiden. Gleichzeitig bilden sie einen leichten Fettfilm, der die Hautatmung nicht einschränkt, jedoch vor einem erhöhten transepidermalen Wasserverlust schützt. Im Gegensatz dazu ziehen Produkte mit einem höheren Wasseranteil – „Öl-in-Wasser (O/W)-Emulsion“ – ganz ohne Fettfilm ein. Durch ihren höheren Wasseranteil entsteht kühlende Verdunstungskälte, die bei entzündeter Haut Erleichterung verschaffen kann. Hier sollte jedoch zuvor eine Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Die Darreichungsform entscheidet außerdem über die Wirkung der Inhaltsstoffe. Beispielsweise lagert sich wasserbindender Harnstoff mit einem feuchtigkeitshaltigeren Pflegeprodukt schneller im Stratum corneum ein. Allerdings nimmt seine Konzentration auch rascher wieder ab. Eine länger andauernde und intensivere hydratisierende Wirkung haben hingegen fetthaltigere W/O-Emulsionen, denn mit ihnen gelangt Urea in tiefere Hautschichten. Dieser Effekt benötigt allerdings mehr Zeit. Deshalb kann es sich empfehlen, zunächst ein Produkt mit einer O/W-Emulsion einzusetzen und später dann auf eine ureahaltige W/O-Emulsion umzusteigen.

Unverzichtbar: NMF & Lipide

Hydratisierend wirken alle Hautpflegepräparate, die natürliche Feuchthaltefaktoren enthalten. Als wohl wichtigster NMF ist Harnstoff zu nennen, denn er zeichnet sich durch mehrere positive Effekte aus: In einer Konzentration von fünf bis zehn Prozent reguliert er das Wasserbindungsvermögen der Haut; und ist diese besser hydratisiert, quillt sie auf, wodurch ihre Elastizität zunimmt. Gleichzeitig lockert sich die kompakte Hornzellstruktur des Stratum corneum, sodass Lipide leichter eindringen können (die schützende Funktion der Hautbarriere gegen Krankheitserreger und Schadstoffe bleibt dabei jedoch erhalten). Des Weiteren hat Harnstoff eine antimikrobielle und damit antientzündliche Wirkung. Aus diesem Grund kann bei Urea-haltigen Pflegepräparaten auch teilweise oder sogar ganz auf Konservierungsstoffe verzichtet werden. Hinzu kommt außerdem, dass Urea Juckreiz lindert, gut verträglich ist und keine Allergien hervorruft. In einer Konzentration von über zehn Prozent hat Harnstoff außerdem einen „keratolytischen“ Effekt, das heißt, er fördert die Abschuppung abgestorbener Hornzellen. Dies macht man sich mit entsprechenden Präparaten bei trockener Haut zunutze, welche mit einer Verhornungsstörung beziehungsweise starken Schuppenbildung einhergeht. Bei atrophierter (sehr dünner) Haut, wie sie beispielsweise in Folge einer pAVK auftritt, muss auf eine solche Behandlung jedoch verzichtet werden. Neben Urea hinaus finden sich weitere NMF in Pflegeprodukten für trockene Haut wie Glycerin, Acidum lacticum (Milchsäure) und als mineralische Salze Sodium Lactate (das Natriumsalz der Milchsäure) beziehungsweise Sodium PCA (das Natriumsalz der Pyrrolidoncarbonsäure). Sie alle haben – wie Urea – neben einem feuchtigkeitsbindenden Effekt auch eine stabilisierende Wirkung auf den Hydrolipidfilm und machen die Epidermis damit glatt, geschmeidig und widerstandsfähig. Darüber hinaus tragen Acidum lacticum (Lactic Acid) und Sodium Lactate zur Regulation und Stabilisierung des leicht sauren pH-Wertes des Säureschutzmantels bei. Ebenso essenziell wie Feuchtigkeit sind Lipide für trockene Haut. Denn als wichtige Grundsubstanzen der Zellmembranen sowie des „Zellmörtels“ im Stratum corneum haben sie einen die Epidermis stabilisierenden Effekt. Zudem wirken sie – auch als Bestandteil des Hydrolipidmantels – feuchtigkeitsbindend. Damit vermindern sie den transepidermalen Wasserverlust, wodurch die Barrierefunktion der Haut insgesamt verbessert wird. Umgangssprachlich wird hier zwar häufig der Begriff „Fette“ verwendet, doch bei Lipiden handelt es sich – neben Fetten – um ganz unterschiedliche (fettige) chemische Verbindungen. Hierzu zählen unter anderem Ceramide, Triglyzeride (Wachse) und Fettsäuren. Bei letzteren gehören Omega-3-Säuren wie Alpha-Linolensäure und Omega-6-Fettsäuren wie Arachidon-, Gamma-Linolensäure und Linolsäure zu den wohl bekanntesten. Weitere Vertreter sind Ölsäure (eine Omega-9-Fettsäure), Palmitin- und Gadoleinsäure. All diese Lipide und weitere, und für die Haut wichtigen Inhaltsstoffe, kommen in unterschiedlich starken Konzentrationen in pflanzlichen Ölen vor, weshalb man diese ebenfalls zur Pflege stark trockener Haut einsetzt. So ist beispielsweise Avocadoöl reich an Palmitinsäure und – ebenso wie Mandelöl und Shea-Butter – an Ölsäure. Jojobaöl zeichnet sich durch seinen Gehalt an Gadeoleinsäure aus, während Nachtkerzenöl Gamma-Linolensäure und Linolsäure in hoher Konzentration enthält. Sanddornöl wiederum hat einen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure. Zusätzliche natürliche Stoffe, die einen regenerierenden, pflegenden und hydratisierenden Effekt bei trockener Haut haben, sind unter anderem Algenextrakt, Seidenproteine, Allantoin und Panthenol. «

Praxiswissen

Besonderes Risiko

Die Xerosis ist die häufigste Hautveränderung bei Diabetespatienten. Und im Fall eines diabetischen Fußsyndroms birgt sie ein erhebliches Gesundheits­risiko. Denn die Betroffenen leiden krankheitsbedingt auch an einer arteriellen Mangelversorgung sowie ­einer diabetischen Nervenstörung. In Folge der nervalen Schädigung kommt es nicht nur zu einem Nachlassen des (Schmerz-)Empfindens, auch die Fußmuskulatur nimmt ab, und das wiederum wirkt sich auf die Fußstatik aus. Dadurch sind vor allem plantarseitig der Bereich der Metatarsal (Mittelfuß)-Köpfchen sowie die Fersen besonders belastet und bei Hammer- und Krallenzehen die Zehenkuppen beziehungsweise Zehenmittelgelenke dorsal. Durch den übermäßigen Druck und die starken Scherkräfte entstehen Schwielen oder plantar auch Schwielenplatten. Diese üben zusätzlich Druck auf das darunterliegende Gewebe aus und verstärken damit die bereits vorhandene Mangelversorgung. In der Folge kann sich hier das gefürchtete Malum perforans entwickeln und unter Umständen bis hin zum Knochen ausweiten. Ein solches Risiko besteht vor allem dann, wenn das Ulkus durch die Schwiele abgedeckt ist und der ­Patient sein Schmerzempfinden verloren hat. Ein Ge­webeuntergang (eine Nekrose bzw. ein Gangrän) sowie eine Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis) sind dann oftmals die schwerwiegenden Folgen. Diese können eine Amputation unumgänglich machen.

Neben der regelmäßigen Versorgung der Haut mit dem passenden Pflegepräparat können folgende einfache Maßnahmen im Alltag dazu beitragen, den Hautzustand zu verbessern:

  • Ausreichend trinken, das heißt, 30 bis 40 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, wobei allerdings sich der Flüssigkeitsbedarf bei starkem Schwitzen, etwa durch Sport oder Hitze, erheblich erhöht. Empfehlenswert sind Wasser, Früchte- beziehungsweise Kräutertees und Fruchtschorlen. Wichtig: Bei älteren Menschen verringert sich meist das Durstgefühl. Sie sollten deshalb ganz bewusst auf eine ausreichende Trinkmenge achten.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und eiweiß-haltigen Nahrungsmitteln. Damit erhält auch die Haut die für sie wichtigen Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
  • Ein sehr gemäßigter Konsum von Alkohol und Nikotin.
  • Duschen in Maßen! Das heißt, zwei bis drei Mal (maximal drei Minuten) pro Woche mit einer Wassertemperatur von maximal 39 °C. Außerdem empfiehlt sich die Verwendung eines „seifenfreien“ beziehungsweise „pH-neutralen“ Duschgels oder Badezusatzes. Das gilt ebenso für Fußbäder. Badesalze sind hier ungeeignet, denn sie entziehen der Haut Fett. Wichtig ist die anschließende ebenso wie die regelmäßige tägliche Pflege mit einem passenden Präparat. Neigt ein Patient zu Überempfindlichkeitsreaktionen oder leidet er an einer Kontaktallergie, sollte er ausschließlich Pflegeprodukte verwenden, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind.
  • Gerade an heißen Sommertagen oder nach dem Sport sind Kühl-Gele beliebt. Hier sollten jedoch ausschließlich alkoholfreie Produkte zur Anwendung kommen, denn Alkohol trocknet ebenfalls die Haut aus. Deshalb empfiehlt es sich auch, auf Einreibungen mit Franzbranntwein zu verzichten.
  • Fehlbelastungen fördern die Entstehung von Hyperkeratosen oder verstärken diese. Neben Druck- und Reibungsschutz sind deshalb adäquate Schuhe und gegebenenfalls eine Einlagen- oder orthopädieschuhtechnische Schuhversorgung sinnvoll beziehungsweise bei Risikopatienten dringend angeraten.
  • Bei trockener Fußhaut empfiehlt sich zudem die regelmäßige Pflege mit einem Nagelschutzöl. Enthält dieses einen antimykotischen Wirkstoff wie Clotrimazol, regeneriert es nicht nur trockene Nagelhaut und stabilisiert spröde Nägel, sondern beugt gleichzeitig einer Pilzinfektion vor.
Foto: Eakrin/Adobe Stock
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