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11. Juli 2017
Redaktion

ZFD installiert Arbeitsgemeinschaften

Mit dem Ziel, in den Bereichen Wissenschaft, Ausbildung und Qualität die Attraktivität und den Stellenwert des Berufsbildes zu steigern, dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken sowie die Qualität der podologischen Therapie zu sichern, hat der Deutsche Verband für Podologie (ZFD) e.V. drei Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen.



Die Arbeitsgemeinschaften setzen sich jeweils aus Vertretern und Mitgliedern des Verbandes sowie wissenschaftlichen Begleitern zusammen und werden von externen Beratern unterstützt.
           
Arbeitsgemeinschaft: Wissenschaft
Der Nutzen der podologischen Therapie bei der Versorgung des diabetischen Fußsyndroms zur Vermeidung von Fußläsionen bis hin zu Amputationen ist inzwischen gut belegt und findet zunehmend Anerkennung in Fachkreisen.

Darüber hinaus kommen eine Vielzahl weiterer behandlungsbedürftiger Fußerkrankungen in Betracht, die aufgrund der Ausbildung im Leistungsspektrum der Podologie verankert sind und in der Patientenversorgung als Regelleistung Eingang finden sollten.

Das Ziel der AG ist es, die Bedeutung der podologischen Therapiemöglichkeiten sowie den Patientennutzen wissenschaftlich zu belegen. Hierzu wird im ersten Schritt in einer Datenerhebung die Fußkultur in Deutschland ermittelt. Ende Juni wurde ein Bogen mit allgemeinen Fragen zum Gesundheitszustand an die Mitglieder des Verbandes versandt, mit dem sowohl die Patienten der Praxen als auch Pflegeeinrichtungen sowie Arztpraxen erreichen soll. Im nächsten Schritt wird die Erhebung konkretisiert und schließlich soll die Wirksamkeit und Effektivität der Nagelkorrekturspangen als konservative Behandlungsmethode, Entlastungs- und Korrekturmaßnahmen durch Orthosen sowie die Wundrandabtragung und -versorgung untermauert werden.  
Im weiteren Verlauf wird auf Grundlage gesammelter und wissenschaftlich bewerteter Erkenntnisse eine Erweiterung des Heilmittelkataloges angestrebt.
Die AG steht unter der Leitung von Präsidentin Annett Biedermann.

Arbeitsgemeinschaft: Ausbildung
Dem Berufsstand der Podologinnen und Podologen fehlt zunehmend der Nachwuchs, was vor allem im ländlichen Raum schon heute zu einer Unterversorgung der Patienten führt. Einerseits liegt dies an den nicht unerheblichen Kosten der Ausbildung zur Podologin/zum Podologen, die interessierten jungen Menschen die Wahl zu diesem Beruf erschweren. Andererseits genießt die Podologie in der öffentlichen Meinung noch immer nicht den ihr zustehenden Stellenwert als attraktiver Gesundheitsfachberuf. Die AG Ausbildung wird sich dieser Themen annehmen und will im Zuge der Nachwuchsgewinnung auch eine grundsätzliche Novellierung der Podologieausbildung anstoßen.

Bereits während des ersten Treffens wurden grundlegende Ziele und Lösungsansätze und ein zeitlicher Rahmen der Umsetzung erarbeitet. Da Veränderungen nicht ohne die vorhandenen Schulen erreicht werden können, hat ein erstes Treffen mit dem Verband leitender Lehrkräfte an Podologieschulen stattgefunden. Als erste Ergebnisse wurden eine Kooperation und eine gemeinsame Befragung der Schulen geplant. Zudem werden Möglichkeiten einer finanziellen Förderung Ausbildungsinteressierter geprüft und erarbeitet.  

Die AG wird von Vizepräsident Jörn Schmücker geleitet.  

Arbeitsgemeinschaft: Qualität
Die AG Qualität unterteilt sich in die beiden Bereiche „Qualitätsstandards in der podologischen Therapie“ und „Qualitätsstandards in der Hygiene“. 

Im Hinblick auf die stetig steigenden Anforderungen an die Gesundheitsdienstleister und der Vielzahl unterschiedlicher Auffassungen zur Erfüllung dieser Anforderungen wird das Hauptaugenmerk beider Bereiche auf der Qualitätssicherung liegen – einerseits der Behandlung selbst und andererseits der damit unabdingbar verknüpften Hygieneanforderungen.
Erklärte Absicht ist die Entwicklung von Leitlinien, um einheitliche Standards, Struktur-, Arbeits- und Ablaufprozesse zu beschreiben, die sowohl die aktuelle Gesetzeslage berücksichtigen als auch dem Anspruch an einen Gesundheitsfachberuf gerecht werden.

In einem ersten Arbeitstreffen haben die Mitglieder für den Bereich Podologische Therapie eine Übersicht über benötigte Zeit, Materialien und Hilfsmittel bei diversen Behandlungen sowie eine Strukturübersicht über die Dokumentation, Anamnese und Arztzuweisung erstellt und die dazu nötigen Formulare entworfen.

Im Bereich Hygiene wurde inzwischen Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung e.V. (DGSV) aufgenommen und mit der Erarbeitung einer Leitlinie zur Aufbereitung von Medizinprodukten in der Podologie begonnen. Ein weiterer Fokus liegt in der Konsensfindung mit Schulen und Herstellern für eine einheitliche Vorgehensweise in der Aufbereitung von Medizinprodukten.
Die Leitung der AG obliegt Andrea Nitz-Schneider (Beisitzerin) im Bereich Hygiene und Bastian Priegelmeir (Beisitzer) im Bereich Podologische Therapie.  

 

 

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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