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10. April 2024
Redaktion
Podologie

5 Tipps für ein erfolgreiches Praxismanagement

Ob Marketing, Verwaltung oder Buchhaltung – im Rahmen des Praxismanagements müssen sich die Experten auch unternehmerisches Know-how aneignen. Erfahrene Podologen geben 5 Tipps, worauf es beim Praxismanagement ankommt.
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Foto: picdog/Adobe Stock
Praxismanagement gehört auch zu den täglichen Aufgaben von Podolog*innen.

Podolog*innen pflegen täglich die Füße zahlreicher Menschen. Sie geben Tipps zur richtigen Pflege und führen spezielle Behandlungen an erkrankten Füßen aus. Die Aufgaben von Podolog*innen gehen allerdings weit über den gesundheitlich-medizinischen Aspekt hinaus. Schließlich sind sie immer auch Unternehmer – und ein Unternehmen möchte geführt werden.

Ob Marketing, Verwaltung oder Buchhaltung – im Rahmen des Praxismanagements müssen sich die Experten auch unternehmerisches Know-how aneignen. Vor allem in Bezug auf die Abrechnung und steuerliche Aspekte ist die Podologie ein komplexes Berufsfeld. Wie in allen anderen Betrieben gilt dabei: Selbst kleine Fehler können am Ende langwierige Konsequenzen nach sich ziehen. Nachfolgend erfahren Sie 5 Tipps, worauf es beim Praxismanagement ankommt.

1. Dem Unternehmen eine Identität schaffen

Die Entwicklung einer starken Unternehmensidentität ist ein entscheidender Schritt für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Denn sie stellt die Grundlage für viele weitere Aspekte im Praxismanagement dar. Im Rahmen der Unternehmensidentität sollten sich Podolog*innen Gedanken über das “Warum”, die Vision, Mission und Werte ihrer Praxis machen. Alles, was sie in diesem Schritt festlegen, dient dann als Kompass für weitere Entscheidungen und Strategien.

Wichtig ist außerdem, die Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Das kann beispielsweise das einzigartige Angebot sein, die Produktmerkmale, Kundenerfahrungen oder die Qualität des Services. Im letzten Schritt sollte jeder Podologe und jede Podologin seinen Traumpatienten definieren. Das Wissen darum hilft, die Marketing- und Vertriebsstrategien effektiv auszurichten. Eine Praxis, die ihre Identität klar kommuniziert und lebt, zieht nicht nur Patient*innen an, sondern auch Mitarbeiter*innen, die sich für die Praxis begeistern.

2. Stetige Weiterbildung fördern

Ab dem Moment, in dem man seine ersten Mitarbeiter*innen einstellt, sollte auch das Thema Führungskompetenz in den Fokus rücken. Denn eine gelungene Führung ist ebenso entscheidend wie branchenspezifisches Wissen. Dazu gehören Aspekte wie die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, zur strategischen Planung und zur Kommunikation mit dem Team. Entgegen der Vorstellung mancher Menschen, Führung könne man nebenbei lernen oder man trage die Kompetenz natürlicherweise in sich, müssen sich Podolog*innen darin intensiv fortbilden.

Sorge muss allerdings niemand haben: Führung ist erlernbar, wie jedes andere Handwerk. Wichtig ist, sie als langfristigen Prozess anzusehen. Es geht nicht darum, gelegentlich an einem Seminar teilzunehmen, sondern um eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den eigenen Führungsfähigkeiten und -praktiken. Auch Feedback von Kolleg*innen spielt eine entscheidende Rolle, um Stärken auszubauen und an Schwächen zu arbeiten.

3. Preise korrekt kalkulieren

Viele Praxisinhaber*innen fühlen sich überfordert, wenn es um die Preisgestaltung geht. In der Regel gehen sie den sicheren Weg und orientieren sich an den Preisen der Konkurrenz, um wettbewerbsfähig zu bleiben. An sich eine sinnvolle Vorgehensweise, allerdings sollten zusätzliche Aspekte einfließen. Eine grundlegende Methode der Preisgestaltung ist die kostenbasierte Preisfindung. Dabei berücksichtigen Praxisinhaber*innen alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Erbringung einer Dienstleistung entstehen.

Dazu gehören fixe Kosten wie Miete und Versicherungen, variable Kosten wie Materialverbrauch und nicht zuletzt die Lohnkosten für das Personal. Auch der Unternehmerlohn, also die Vergütung für die Arbeitsleistung und das Risiko des Praxisinhabers oder der Praxisinhaberin, muss in die Kalkulation einfließen. Diese Methode stellt sicher, dass alle Kosten gedeckt sind und darüber hinaus ein angemessener Gewinn erzielt wird.

4. Therapeuten nur für Kernaufgaben einspannen

In zahlreichen Praxen sieht die Realität wie folgt aus: Die Therapeutin oder der Therapeut ist zu 50 Prozent in administrative Prozesse eingebunden. Er geht ans Telefon, vergibt Termine und rechnet Rezepte ab. In dieser Zeit kann er demnach keine Behandlung vornehmen. Somit büßen Praxisinhaber*innen seine Wirtschaftlichkeit ein.

Sinnvoller ist es, administrative Aufgaben an ausgebildetes Personal zu übergeben, damit sich Therapeut*innen ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Das wirkt sich auch positiv auf die Zufriedenheit der Patient*innen aus. Wer Angst davor hat, dass eine zusätzliche Arbeitskraft mehr kostet, der täuscht sich im Übrigen: In der Regel kompensiert die höhere Anzahl an Behandlungen die Kosten für die Verwaltungskraft – in vielen Fällen ergibt sich sogar ein finanzieller Überschuss aus diesem Modell.

5. Gezieltes Marketing macht den Unterschied

Eine podologische Praxis kann noch so gute Arbeit leisten – wenn die Traumpatient*innen nie von ihr erfahren, bleibt der Erfolg aus. Aus diesem Grund spielt auch Marketing eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen. Man sollte übrigens auch dann Werbung schalten, wenn man augenscheinlich zu “viele” Patient*innen hat. Eine gesteigerte Nachfrage ermöglicht es der Praxis, stärker bei der Aufnahme neuer Patient*innen zu selektieren, gewisse Dienstleistungen zu fördern oder die Preise anzupassen.

Letzteres basiert auf dem Grundsatz, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Eine höhere Nachfrage nach einer Dienstleistung bietet mehr Spielraum für Preiserhöhungen. Ein gezieltes Marketing unterstützt außerdem dabei, die Praxis als attraktiven Arbeitgeber in der Region darzustellen. Potenzielle Mitarbeiter*innen suchen nach Arbeitgebern mit einem guten Ruf und einer starken Position am Markt.

Frederic
Foto: Fußkundig GbR

Mit fortschreitendem Alter steigt bei vielen Menschen das Bewusstsein für ihre Gesundheit. Sobald das allgemeine Wohlergehen darunter leidet, beginnt die Suche nach Lösungen. An Ansätzen mangelt es dabei nicht. Zahlreiche Praxen bieten ihre Hilfe an – jedoch immer mit einem Schwerpunkt. Nicht nur, dass Betroffene das Gefühl haben, es fehle an einer ganzheitlichen Betrachtung ihres gesundheitlichen Zustands. Je kleiner die Praxis ist, desto mehr leidet auch die Qualität. Denn meist haben Praxisinhaber, die alleine oder nur mit einem Mitarbeiter agieren, kaum Zeit für ihre Patienten. Schließlich müssen sie auch administrative Aufgaben bewältigen. Frederic und Marlon Schulmeister gehen deshalb einen anderen Weg. Mit der Gründung ihres überregionalen Praxisverbundes “Fußkundig” verfolgen sie einen umfassenden Ansatz, der verschiedene Heilmethoden kombiniert. Die gelernten Podologen können auf die 35-jährige Erfahrung ihrer Familienpraxis zurückgreifen. Täglich kümmern sich über 120 Mitarbeiter in den 13 Standorten um das Wohl ihrer Klienten. Mehr Informationen unter: https://www.fusskundig.de/

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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