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14. Februar 2020
Redaktion

Bessere Gesundheit durch bessere Lese- und Schreibkompetenz

54,3 Prozent der Erwachsenen in Deutschland besitzen nach eigener Einschätzung eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz (Health Literacy): Sie sehen sich selbst häufig nicht in der Lage, gesundheitsbezogene Information zu finden, zu verstehen, einzuordnen und anzuwenden.

Grafik: AOK

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte gemeinsame Projekt des AOK-Bundesverbandes und der Stiftung Lesen „HEAL – Health Literacy im Kontext von Alphabetisierung und Grundbildung“ will dem Abhilfe verschaffen und hat Empfehlungen veröffentlicht, wie die Lese- und Schreibfähigkeit im Bereich der Gesundheitsversorgung gestärkt werden kann.

Diese Empfehlungen konzentrieren sich auf vier Handlungsbereiche: Die Vernetzung von Akteuren, Gestaltung von Rahmenbedingungen, Erreichung und Ansprache von Zielgruppen sowie den Einbezug von Chancen und Implikationen der Digitalisierung in allen Handlungsfeldern. Darüber hinaus empfehlen beide HEAL-Projektpartner dem BMBF, einen Förderschwerpunkt zu diesem Themenfeld zu initiieren.

„Wenn Menschen beispielsweise den Beipackzettel eines Medikaments nicht verstehen, weil sie nicht richtig lesen und schreiben können, so kann dies gesundheits-schädliche Folgen haben. Für Allergiker, die die Nährwertangaben auf Lebensmitteln nicht richtig lesen können, wird das sogar lebensbedrohlich. Diese fehlende Lese- und Schreibkompetenz kann sich auch auf viele andere Lebensbereiche negativ aus-wirken. Unsere Empfehlungen verfolgen daher einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der sich nicht nur an Akteure aus dem Bildungs- und Gesundheitssektor richtet, sondern auch viele weitere politische Ressorts in die Pflicht nimmt“, erklärte Dr. Kai Kolpatzik, Präventionsexperte im AOK-Bundesverband. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie der Universität Hamburg können rund 12 Prozent der Erwerbsfähigen in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben.

Die im Rahmen von HEAL erarbeiteten Vorschläge sehen unter anderem die Entwicklung laienverständlicher Darstellungen auf Beipackzetteln und anderen medizinisch relevanten Materialien vor. Zudem ist auch die Planung und Umsetzung von Grundbildungsangeboten durch Anbieter aus der Gesundheitsförderung und Alphabetisierung vorgesehen.

 

Die Empfehlungen zum Download:

https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/gesundheitskompetenz/healthliteracy_empfehlungen_3110_2019.pdf

 

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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