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7. Juni 2017
Redaktion

Führungswechsel bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

Professor Dirk Müller-Wieland ist ab sofort neuer Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Der Diabetologe von der I. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums der RWTH Aachen folgt auf Professor Baptist Gallwitz, der als Past-Präsident im Vorstand weiterhin aktiv sein wird. Müller-Wieland übernimmt die Präsidentschaft bis 2019 und will vor allem eine verantwortungsbewusste Digitalisierung in der Diabetologie vorantreiben. Vizepräsidentin für diese Zeit ist Professor Dr. med. Monika Kellerer. Zugleich übergibt der langjährige Geschäftsführer der DDG, Dr. Dietrich Garlichs, Ende Juni 2017 die Geschäftsführung der Fachgesellschaft an Barbara Bitzer.

Neu im DDG Vorstand ist Vizepräsidentin Professor Monika Kellerer vom Marienhospital Stuttgart, die dem ausgeschiedenen Past-Präsidenten Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel nachfolgt und seit vielen Jahren die Leitlinienarbeit der DDG sehr erfolgreich vorangetrieben hat. Des Weiteren gehört auch Dr. Matthias Kaltheuner aus Leverkusen als zusätzlicher Vertreter der niedergelassenen Ärzte dem Gremium an.

Weiterhin im Vorstand vertreten sind Professor Andreas Neu, Tübingen, Professor Ralf Lobmann, Stuttgart, Dr. Hans-Martin Reuter, Jena, Professor Michael Roden, Düsseldorf, Professor Annette Schürmann, Potsdam-Rehbrücke, Professor Jochen Seufert, Freiburg, und DDG-Geschäftsführer Dr. Dietrich Garlichs, Berlin.

 Unter dem scheidenden Präsidenten Baptist Gallwitz ist es der DDG gelungen, sich deutlich stärker in der Gesundheitspolitik zu positionieren – unter anderem mit dem Ziel, die Expertise der DDG frühzeitig in die Entscheidungsprozesse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) einzubringen, um die bestmögliche therapeutische Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Zudem setzte sich Gallwitz erfolgreich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein: Unter seiner Ägide hat die DDG beispielsweise das Kontingent an Reisestipendien für ihre Kongresse erheblich aufgestockt und begleitende Mentoren-Programme entwickelt, bei denen die Mitglieder des DDG Vorstandes sich intensiv um die Stipendiaten kümmern. Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm, wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen in der Gesellschaft zu verankern und mit allen Diabetesverbänden eine gemeinsame Strategie für die Diabetologie bis 2025 zu entwickeln.

 An die Schwerpunkte seines Amtsvorgängers will der neue DDG Präsident Dirk Müller-Wieland anknüpfen und sie fortführen. So wird er sich in der Gesundheitspolitik weiterhin dafür einsetzen, dass die wissenschaftlichen Fachgesellschaften – darunter die DDG – bei der Formulierung des medizinischen Standards strukturiert eingebunden werden. „Zudem ist mit Blick auf klinische Forschung und ärztlichen Nachwuchs wichtig, die derzeit deutschlandweit noch acht verbliebenen klinischen Lehrstühle für Diabetologie aufzustocken, auch um die künftige klinische Versorgung der Patienten mit der chronischen Volkskrankheit Diabetes sicherzustellen“, betont Müller-Wieland.

 Darüber hinaus möchte der neue DDG Präsident einen neuen Fokus auf das Thema Digitalisierung legen und „diese als Chance zur Gestaltung einer ‚menschlicheren‘ Medizin verstehen“. Die Chancen der Digitalisierung per App, Telemedizin und Co. bestünden unter anderem in einer flächendeckenden Versorgung von hoher Qualität, größerer Flexibilität sowie dank ärztlicher Entlastung durch digitale Entscheidungshilfen in einer Stärkung der „Sprechenden Medizin“. Hierzu müsste Vertrauen in die technologischen Entwicklungen geschaffen werden, so Müller-Wieland weiter, „unter anderem durch einen wirklich flächendeckenden Netzausbau, geregelte Datensicherheit und Erläuterung des Nutzens großen Datenmengen – der Big Data – für die Forschung und personalisierte Medizin“. Um den neuen Präsidenten bei seinem Vorhaben zu unterstützen, hat die DDG die „Task Force Digitalisierung“ gegründet.

 

Fünf Punkte für ein gutes Leben

Der Ausschuss Diabetes-Selbstmanagement im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat in einem Fünf-Punkte-Papier seine Vorschläge für eine bessere Diabetesversorgung in Deutschland veröffentlicht. Darin plädiert der VDGH dafür, dass die Volkskrankheit Diabetes einen höheren Stellenwert erhält und eine nationale Diabetesstrategie im Programm der künftigen Bundesregierung verankert wird.
Unter dem Titel „Diabetesversorgung – 5 Punkte für ein gutes Leben“ hat der VDGH seine Positionen inhaltlich konkretisiert. Der Verband spricht sich für eine verbesserte Früherkennung, den Ausbau digitaler Nutzungsmöglichkeiten für die Patienten sowie eine stärkere Berücksichtigung von Qualitätskriterien bei der Versorgung mit Hilfsmitteln aus.

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Foto: Eakrin/Adobe Stock
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