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19. Juni 2023
Redaktion
Praxistipp

Umgang mit therapieresistenten Rhagaden und Hyperkeratosen

Podologin Anke Niederau erklärt, wie Rhagaden und Hyperkeratosen entstehen und gibt Tipps für die Behandlung.
Fußsohle
Foto: Lyudmila/Adobe Stock

Hyperkeratose und Rhagaden haben verschiedene Ursachen. Bei einigen Menschen gibt es eine genetische Disposition dazu, bei anderen begünstigen ein Vitamin-B12-Mangel, Diabetes mellitus oder eine Erkrankung der Schilddrüse die Entstehung. Hinzu kommt der Lebensstil als auslösender Faktor.

„Hyperkeratosen und Rhagaden entstehen immer durch Druck und Reibung“, erklärt die Podologin Anke Niederau aus Düsseldorf. Die Heilpraktikerin für Podologie und Fachreferentin ergänzt: „Wenn die Haut mit Hyperkeratose zu trocken wird, reißt sie auf, dann entstehen Rhagaden. Wenn diese noch tiefer einreißen, kann es sehr schmerzhaft werden. In die Risse setzen sich außerdem gerne Hautpilze oder Pseudomonas-Keime hinein. Und wenn wir das Ganze bei einer Person mit Diabetes und Wundheilungsstörung haben, wird es gefährlich für den Fuß.“

Zurück zu glatter, widerstandsfähiger Fußhaut

Um dem vorzubeugen und Betroffenen schnell und nachhaltig Linderung zu verschaffen, empfiehlt Anke Niederau den „ganzheitlichen Blick auf den Patienten oder die Patientin.“ Dem folgt die individuelle Beratung in Bezug auf die richtigen Schuhe und Strümpfe. Erst darauf folgt die klassische Therapie. „Bei der Hyperkeratose empfiehlt sich das Abtragen mit dem Skalpell und die Beratung zu den richtigen Produkten zur Behandlung und zur Pflege zuhause“, sagt Niederau. Wichtig sei es überdies, die Betroffenen zu motivieren.

Praxisrelevante Fortbildungen für Podolog*innen

Pflege und Prävention

Im Rahmen des Behandlungskonzepts setzt Niederau in der podologischen Praxis und bei den Patient*innen zuhause auf besonders feuchtigkeitsspendende Produkte mit Spiralin. Der Wirkstoff aus Mikroalgen hemmt das Wachstum von Pilzen, Bakterien und Viren (Imhoff JF in: Ästhetische Dermatologie 6 / 2013, Sonderdruck „Produkt des Jahres“, S. 5) und soll die Zellregeneration fördern.

Was tun bei therapieresistente Rhagaden?

Von therapieresistenten Rhagaden ist die Rede, wenn die Risse trotz anhaltender Pflege nicht abheilen. Anke Niederau ist jedoch überzeugt, dass alle Rhagaden behandelbar sind. „Die Patient*innen brauchen passende, perfekt bemessene Schuhe, dass sie nicht auf der Kante laufen. Ansonsten kommt es auf die Pflege an.“

Anders sei es mit einer ererbten Hyperkeratose. Diese bleibt laut Niederau „ein Leben lang und zeigt sich an den Händen wie den Füßen. Das können wir zwar nicht heilen, aber mit konsequenter Pflege und wöchentlicher podologischer Behandlung erfahren auch diese Patient*innen eine deutliche Besserung.“

 

Quelle: ocean pharma GmbH

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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