Warum eine frühzeitige Behandlung beim DFS so wichtig ist
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Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist weit mehr als nur eine Fußwunde bei Diabetespatient*innen; es stellt eine komplexe und schwerwiegende Komplikation der Diabeteserkrankung dar. Das DFS führt zu erheblichen Einschränkungen für die Betroffenen, einschließlich Amputationen und einer verringerten Lebenserwartung, und verursacht zudem hohe Kosten für das Gesundheitssystem.
Eine frühzeitige Zuweisung der Patient*innen zu spezialisierten interdisziplinären Behandlungsteams kann schwerwiegende Verläufe und Amputationen deutlich reduzieren. Vor Beginn einer Therapie müssen zwei wesentliche Fragen geklärt werden: die Ursache des aktiven diabetischen Fußulkus (DFU) und dessen Lokalisation.
Diagnosekonzepte sind wichtig
Die Behandlung des DFS erfordert ein strukturiertes Diagnose- und Behandlungskonzept. Das IRBESA-PP-Modell (Infektionsmanagement, Revaskularisierung, Begleiterkrankungen, Entlastung, stadiengerechte Wundbehandlung, [Grenzzonen-]Amputation, Physiotherapie und psychosoziale Unterstützung, Prävention inklusive Podologie) sowie das Entitätenkonzept bieten hierfür eine solide konzeptionelle Basis. Ein kritischer Aspekt in der Behandlung ist das Verständnis und die Berücksichtigung des neuropathiebedingten Verlusts schützender sensibler Empfindungen („loss of protective sensations“ [LOPS]). Dieser Verlust führt dazu, dass Patient*innen ohne die natürliche schmerzreflektorische Schonhaltung weiterhin Belastungen ausgesetzt sind, die ihre Situation verschlimmern können.
Es ist entscheidend, dass alle an der Behandlung beteiligten Fachkräfte über ausreichende Erfahrung und Kompetenz verfügen und interprofessionell effektiv zusammenarbeiten, um das durch neuropathische Defizite bedingte Fehlverhalten der Patient*innen in allen Behandlungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
Dr. med. Michael Eckhard und Dr. med. Gerald Engels haben hierzu einen umfassenden Artikel verfasst: