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24. April 2023
Redaktion
Diabetes

Wie Facebook bei der frühzeitigen Diagnose helfen kann

Facebook ist ein kostengünstiger und effizienter Kanal, um Risikopatientinnen und -patienten für Diabetes zu erreichen. Das zeigt eine Studie, die ein Ökonomen-Team der Universität Passau in Indonesien durchgeführt hat.
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Foto: Universität Passau
In einer Studie zeigt ein Ökonomen-Team der Universität Passau, wie sich Anzeigen auf Facebook einsetzen lassen, um in Indonesien Risikopatientinnen und -patienten für Diabetes ausfindig zu machen.

Die Forschenden spielten Nutzerinnen und Nutzern in den indonesischen Großstädten Jakarta und Yogyakarta Anzeigen zu, die vor den Gefahren der schleichenden Krankheit warnten. Innerhalb von nur drei Wochen erreichten die Anzeigen knapp 300.000 Nutzerinnen und Nutzer, 5.300 davon klickten auf den weiterführenden Link zu einer Webseite mit Informationen zur Krankheit und einem online Diabetes-Selbsttest.

„Auf Basis der Studie können wir sagen, dass wir einen Fall, der normalerweise nicht diagnostiziert würde, für nur 9 Dollar entdecken können“, sagt Manuela Fritz, Nachwuchsökonomin am Lehrstuhl für Development Economics an der Universität Passau.

„Die Tatsache, dass sich mit solch geringen Mitteln in so kurzer Zeit so viele Menschen erreichen lassen, macht dieses Medium insbesondere für Länder mit begrenzten Gesundheitsbudgets attraktiv“, ergänzt Ökonom Prof. Dr. Michael Grimm.

Diabetes-Risiko: Vor konkreten Folgen warnen

Die Kampagne mit dem Titel „Ada Gula, Ada Diabetes“ lief von Mitte März bis Anfang April 2022. Damit Gestaltung und Wortwahl das indonesische Publikum ansprach, arbeiteten die Forschenden mit dem indonesischen Web-Designer Benedictus Praditya zusammen. Der Titel ist eine Abwandlung eines indonesischen Sprichworts und bedeutet zu Deutsch etwa, zu viel Zucker kann Diabetes zur Folge haben.

Die Forschenden testeten fünf verschiedene Anzeigen. Zwei davon warnten vor den Folgen in recht drastischer und schockierender Weise, während die anderen über verschiedene Bezüge auf die Krankheit aufmerksam machten, wie etwa deren gehäuftes Auftreten in bestimmten Regionen, über die Religion oder die Familie. Am erfolgreichsten waren jene, die konkret vor den gesundheitlichen Folgen der Krankheit warnten. Bei Frauen wirkten diese Anzeigen besonders gut.

In Indonesien wissen 75 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Krankheit, da Symptome häufig erst in späteren Stadien der Krankheit auftauchen. Die Studie ergab, dass die Facebook-Anzeigen besonders geeignet sind, um gerade auch diese Gruppe zu erreichen. Basierend auf dem Ergebnis des von den Forschenden eingerichteten Diabetes-Selbsttests erhielten diese Personen die Empfehlung, schnellstmöglich ein Gesundheitszentrum aufzusuchen und einen professionellen Blutzuckertest durchführen zu lassen.

 

Quelle: Universität Passau

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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