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8. April 2024
Redaktion
Typ-2-Diabetes

Gute Ernährung gleicht Risiko durch Schlafmangel nicht aus

Eine Studie zeigt, dass eine gesunde Ernährung das Risiko, durch Schlafmangel an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, allem Anschein nach nicht ausgleichen kann.
Fußsohlen
Foto: Lupo/pixelio.de
Wenig Schlaf erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Schlafmangel kann das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen, während eine gesunde Ernährung dieses Risiko mindern kann. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in JAMA Network Open bestätigte diese Zusammenhänge, wies aber darauf hin, dass beide Faktoren unabhängig voneinander wirken und sich nicht gegenseitig kompensieren. Das bedeutet, dass Menschen, die wenig Schlaf bekommen, ihr Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, offenbar nicht durch eine gesunde Ernährung vermindern können.

Schlafmangel und gesunde Ernährung bei Diabetes Typ 2

Für viele Menschen gehört wenig Schlaf zum Lebensstil dazu, da sie glauben, dass es zu viele aufregende Dinge zu erleben gibt, um Zeit im Bett zu verschwenden. Allerdings hat dieser Verzicht auf ausreichenden Schlaf Konsequenzen. Er kann das Risiko für Typ-2-Diabetes frühzeitig erhöhen, wie epidemiologische Studien belegen. Laborstudien zeigen, dass Schlafmangel die Insulinsensitivität beeinträchtigen und die Glukoseverwertung in den Mitochondrien verringern kann. Zusätzlich könnten auch die erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems und Veränderungen im Darmmikrobiom eine Rolle spielen.

Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Fisch ist und den Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischwaren einschränkt, könnte das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob eine gesunde Ernährung das Risiko, das durch Schlafmangel entsteht, ausgleichen kann.

Studie zeigt interessante Ergebnisse

Christian Benedict von der Universität Uppsala analysierte Daten der UK Biobank, in denen Teilnehmer zwischen 38 und 71 Jahren ihre Ernährungsgewohnheiten und Schlafdauer angaben. Die Studie zeigte, dass Personen, die nur fünf Stunden pro Nacht schliefen, in den folgenden 12,5 Jahren um 64 % häufiger an Typ-2-Diabetes erkrankten.

Eine Schlafdauer von 3 bis 4 Stunden erhöhte das Risiko sogar um den Faktor 2,52. Nach einer adjustierten Analyse reduzierten sich die Hazard Ratios auf 1,16 (95-%-Konfidenzintervall 1,05-1,28) und 1,41 (1,19-1,68). Dennoch war der Einfluss des fehlenden Schlafs auf das Diabetesrisiko deutlich feststellbar.

Die erwarteten Auswirkungen einer gesunden Ernährung bestätigten sich ebenfalls. Jeder Punkt auf einem gesunden „Healthy diet score“ war mit einem niedrigeren Risiko verbunden. Bei einem maximalen Wert von 5 Punkten waren die Teilnehmer um 47 % seltener an einem Typ-2-Diabetes erkrankt. In der adjustierten Analyse betrug die Reduktion 25 % (Hazard Ratio 0,75; 0,63-0,88).

Risiko bleibt vorhanden

Die Risiken ließen sich jedoch nicht miteinander verrechnen. Auch bei einem maximalen Punktwert im „Healthy diet score“ waren kurze Nächte mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Die Hazard Ratios betrugen 1,40 (1,10-1,87) bei 5 Stunden Schlaf und 1,91 (1,27-2,93) bei 3 bis 4 Stunden Schlaf.

Die Ergebnisse werfen die Frage auf, ob eine gesunde Ernährung das durch Schlafmangel bedingte Diabetesrisiko ausgleichen kann. Da es sich um die erste Studie zu diesem Thema handelt, ist es notwendig, abzuwarten, ob künftige Studien diese Ergebnisse bestätigen werden.

Quelle: Ärzteblatt

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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