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17. Mai 2024
Redaktion
Krebs

Wie Podologie bei Krebsfrüherkennung und Therapien hilft

Krebs ist eine komplexe Erkrankung, die den gesamten Körper beeinflussen kann. Besonders die Füße und Zehen können wichtige Hinweise auf eine Krebserkrankung und deren Behandlung geben. Für Podolog*innen ist es entscheidend, diese Anzeichen zu erkennen und richtig zu interpretieren, sowie eine optimale Betreuung der Patient*innen auch nach einer Therapie zu gewährleisten.
Kosmetische
Foto: Messe Düsseldorf GmbH
Podolog*innen können anhand der Füße und Zehen oft Anzeichen für eine mögliche Krebserkrankung erkennen.

Podolog*innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Betreuung von Krebspatient*innen. Durch ihre Fachkenntnisse lindern sie nicht nur die Symptome, sondern tragen auch zur Früherkennung von Krebserkrankungen sowie möglichen Komplikationen nach Chemo- oder Strahlentherapien bei. Eine enge Zusammenarbeit mit dem onkologischen Behandlungsteam ist dabei unerlässlich, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Füße und Zehen können wichtige Hinweise auf eine Krebserkrankung und deren Behandlung geben. Für Podolog*innen ist es entscheidend, diese Anzeichen wie beispielsweise auffällige Hautveränderung an den Füßen zu erkennen und richtig zu interpretieren, um eine optimale Betreuung der Patient*innen zu gewährleisten. Durch präventive Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit dem onkologischen Behandlungsteam leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität der Betroffenen.

Anja Stoffel, Physiotherapeutin und Podologin B.Sc. und sek. HP sowie Fachdozentin und Praxisanleiterin für Berufe im Gesundheitswesen erklärt: „Zum Glück wurden Chemotherapie-Induzierte Neuropathien in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen, denn wir leisten in der Praxis einen großen Beitrag zur Linderung der Beschwerden von Krebspatient*innen, wenn wir die Nagel- und Hautablösung begleiten und etwas erträglicher machen und auch die Spätfolgen therapieren. Außerdem sind wir in der Prävention richtig stark: beim Sichten von Hautveränderungen spielen wir eine ganz entscheidende Rolle, und bei so mancher Person haben unsere neurologischen Tests „zufällig“ zum frühzeitigen Erkennen von Neuropathie und Prädiabetes geführt.

 

Die Rolle der Podolog*innen

Aufklärung der Patient*innen

Eine wichtige Aufgabe der Podolog*innen ist die Aufklärung der Patient*innen über die möglichen Auswirkungen von Krebs und dessen Behandlung auf die Füße. Dies beinhaltet Hinweise zur täglichen Fußpflege, zur Vermeidung von Druckstellen und Verletzungen sowie zur Erkennung von Warnsignalen, die auf eine Verschlechterung des Zustands hinweisen können.

Präventive Maßnahmen

Podolog*innen können auch präventive Maßnahmen empfehlen, um Fußproblemen vorzubeugen. Dazu gehören das Tragen geeigneter Schuhe, regelmäßige Bewegung zur Förderung der Durchblutung und spezielle Einlagen, die den Druck auf empfindliche Stellen reduzieren.

Daher ist es unerlässlich, dass Podolog*innen über die spezifischen Bedürfnisse von Krebspatient*innen informiert sind und ihnen mit Fachwissen und Empathie zur Seite stehen.

Podologische Behandlungen nach Chemo- oder Strahlentherapie

Auch nach einer Krebsbehandlung helfen Podolog*innen dabei, Beschwerden der Patient*innen zu lindern.

Neuropathie als Folge der Krebstherapie

Eine der häufigsten Komplikationen bei Krebspatient*innen ist die Neuropathie, die durch Chemotherapie oder Strahlentherapie verursacht wird. Diese Nervenschäden äußern sich oft zuerst in den Füßen und Zehen. Typische Symptome sind Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen. Diese Missempfindungen beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und führen unter Umständen zu weiteren Komplikationen wie Stürzen oder Wundinfektionen. In schweren Fällen kommt es zu Blasenbildung und Abschälen der Haut, was die Gehfähigkeit der Patient*innen stark einschränken kann.

Symptome und Auswirkungen der Polyneuropathie

Polyneuropathie betrifft vor allem die sensiblen Nerven und führt zu einer verminderten Berührungs-, Temperatur- und Schmerzempfindung. Patient*innen berichten häufig von einem „pelzigen“ Gefühl oder einem „Ameisenlaufen“ in den Füßen und Zehen. Diese Symptome breiten sich strumpf- oder handschuhartig aus und beeinträchtigen die Feinmotorik, was alltägliche Aufgaben erschwert.

Haut- und Nagelablösungen sind häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie. Diese schmerzhaften und belastenden Veränderungen treten vor allem bei der Behandlung mit Medikamenten wie Taxanen auf, die das Wachstum von Haut- und Nagelzellen beeinträchtigen. Betroffene leiden unter schmerzenden, brüchigen Nägeln und sich lösender Haut, was ihre Lebensqualität stark einschränkt. Diese Symptome können alltägliche Aktivitäten erschweren und zu zusätzlichen Infektionen führen. Regelmäßige Pflege und spezielle Behandlungen sind daher essenziell, um die Beschwerden zu lindern.

Erkennung und Behandlung von Neuropathien

Für Podolog*innen ist es wichtig, die Anzeichen einer Neuropathie frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Untersuchungen und Gespräche mit den Patient*innen helfen dabei, die Symptome zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Physio- und Ergotherapie sowie spezielle Bewegungsübungen verbessern die Beweglichkeit und durchbrechen den Teufelskreis aus Schmerz und Inaktivität.

Quellen:

krebsgesellschaft.de – Neuropathie – Nervenschäden bei Krebs

krebsinformationsdienst.de – Neuropathie bei Krebs: Symptome, Behandlung

iuvando.de – Polyneuropathie nach Chemo (CIPN): Symptome & …

staerkergegenkrebs.de – Polyneuropathie bei Krebs lindern: Symptome, Behandlung

hilotherm.com – Polyneuropathie durch Krebs? Ratgeber und Behandlung

selpers.com – Polyneuropathie früh erkennen: Symptome von Polyneuropathie bei Krebs

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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